Eine ältere Frau aus dem Tiroler Oberland hatte rund 250.000 Euro auf ihrem Sparbuch. Das glaubte sie zumindest. Das kleine PSK-Büchlein wies diesen Betrag auf jeden Fall aus. Doch tatsächlich war alles weg. Ein Mitarbeiter hatte das Geld still und leise behoben. Und dabei genau gewusst, bei welchen Sparbüchern er zulangen konnte: Bei Personen, von denen er wusste, dass sie lange nicht kommen und das Geld brauchen würden. Doch im April 2014 flog alles auf – bei weiteren Kunden fehlten in Summe knapp 500.000 Euro.
Vertrauen schwer missbraucht
Der 43-Jährige gestand alles und saß am Mittwoch auf der Anklagebank. Die Spielsucht habe ihn dazu getrieben, sagte er kleinlaut. Und sein Verteidiger versuchte ihn dann ein wenig als Opfer darzustellen. Doch Richterin Helga Moser relativierte bei ihrer Urteilsbegründung: "Sie hatten einen guten Job, waren unkündbar und haben das Vertrauen ihres Arbeitgebers und auch jener Menschen, die Ihnen Geld anvertrauten, ohne Ende missbraucht. Das alles haben Sie sich selbst zuzuschreiben". Der Schöffensenat verhängte zweieinhalb Jahre Haft. Moser stellte dann auch die Fußfessel in Aussicht, die der Angeklagte bereits wenige Monate nach Haftantritt beantragen könnte. Zuerst muss das Urteil aber erst rechtskräftig werden.
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