Landwirte unsicher

Wildkorridore in Salzburg weiter ein Streitthema

Tierecke
08.04.2015 09:05
Es geht um Rotwild, aber auch Bär, Luchs und Wolf, die zwischen ihren Lebensräumen relativ ungehindert wandern können sollen. Das klingt gut, an der Umsetzung hapert es in Salzburg aber gewaltig – die "Krone" hat mehrmals berichtet. Die FPÖ will jetzt durch neue Anfragen in den Gemeinden und im Landtag Klarheit.

Von Anfang an sorgte das Thema Wildkorridore vor allem im Pinzgau für ordentlich Wirbel. Markus Steiner von der FPÖ sprach schon vor rund einem Jahr von "Enteignung", weil man diese Wanderrouten ausgewiesen hat, ohne mit den Grundstücksbesitzern zu sprechen. Darauf folgten einige heiße Sitzungen, vor allem in den Oberpinzgauer Gemeindevertretungen.

Keine Auswirkungen auf die Landwirtschaft?
Piesendorf lehnte seinen Grünkorridor komplett ab, Niedernsill sagte nach anfänglichem "Ja" dann doch einstimmig "Nein". Landes-Vize Astrid Rössler versuchte zu beruhigen, die Ausweisung der Grünkorridore hätte praktisch keine Auswirkungen auf die Landwirtschaft. "Dass Austragshäuser oder übliche landwirtschaftliche Einfriedungen nicht mehr errichtet werden dürfen, entbehrt jeglicher Grundlage", hieß es in der Anfragebeantwortung.

Rolle der EU sorgt für Unsicherheit
Juristin Mag. Elke Nachtmann (FPÖ) warnte vor "versteckten", regionalen Nachteilen, wenn die EU erstmal zuständig ist. "Daraufhin hat man uns oft versichert, dass die Europäische Union nichts damit zu hätte", so Steiner und fügt hinzu: "Jetzt werden Broschüren in Schulen verteilt, in denen es genau um dieses Thema geht. Mit dem Logo der EU drauf. Da kann mir doch keiner mehr weismachen, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat."

FPÖ fordert Rechtssicherheit für Landwirte
Markus Steiner will am 23. April das Thema neuerlich in Niedernsill auf den Tisch bringen, auch eine weitere Anfrage im Landtag ist geplant. "Im Grunde genommen weiß niemand so genau, was es mit den Grünkorridoren auf sich hat. Das Land kann den Bauern gar nicht garantieren, dass sich nichts ändert. Wir wollen aber genau diese Rechtssicherheit für die Landwirte und andere, deren Besitz in diesen Bereichen liegt. Bis dahin sind Beruhigungsschreiben von Frau Rössler nicht das Papier wert, auf dem sie stehen."

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