Visum ignoriert

US-Beamte halten Ebenseer Piloten in Haft

Oberösterreich
19.03.2015 09:27
Seit nunmehr schon 65 Tagen sitzt der Ebenseer Helikopter-Pilot Kurt Engl (29) in Honolulu (Hawaii) in Haft. Sein Vergehen: Ein Grenzbeamter erkannte sein Visum nicht an, mit dem er wie schon mehrfach zuvor zu seinem Arbeitsplatz bei einer Fischfangflotte in internationalen Gewässern im Pazifik fliegen wollte

Heute, Donnerstag, soll es wieder einmal eine Anhörung vor Gericht geben. Dazu die Vorgeschichte: Kurt Engl arbeitet seit dem Jahr 2013 als Pilot für eine auf der von Amerika verwalteten Pazifik-Insel Guam beheimatete Firma, begleitet Fischfangflotten, um für diese von der Luft aus Thunfischschwärme aufzuspüren. Nach einem Urlaub im Vorjahr absolvierte er in Vancouver (Kanada) eine Zusatzausbildung als Helikopter-Fluglehrer, wollte am 13. Jänner über Hawaii nach Guam reisen. Doch der Immigration Officer behauptete, der Oberösterreicher habe nicht das richtige Visum für diese Transitreise. "Obwohl ich damit schon vier Mal auf diese Art zur Arbeit im Pazifik geflogen bin", reagierte Engl überrascht. Ihm wurde auch vorgeworfen, illegal in Amerika zu arbeiten - obwohl er Arbeitsbestätigungen seines Dienstgebers, der "Hampton Helicopters" mit Sitz in Tamuning, vorweisen konnte. Weil dem Ebenseer Piloten die Ausweisung drohte - was eine fünf- bis zehnjährige Einreisesperre nach sich gezogen hätte - beantragte er Asyl, "weil ich in Europa Terroranschläge durch die IS fürchte". Daraufhin wurde der Ebenseer Pilot in Honolulu in Haft genommen.

Keine Hilfe von österreichischer Botschaft
"Ich habe geglaubt, so würde sich innerhalb weniger Tage alles aufklären", meinte Engl in einem Mail an seinen Vater, einem pensionierten Ebenseer Gendarmen (65). Doch der Oberösterreicher irrte: Praktisch ohne Unterstützung seiner Botschaft – "unsere Aufgabe ist nur, dafür zu sorgen, dass Sie zu Ihrem Recht kommen, wir haben aber nicht die Zeit, uns mit Ihrem Fall auseinanderzusetzen" – sitzt Kurt Engl nunmehr schon seit 65 Tagen im Gefängnis.
"Es ist doch ein Irrsinn, dass jemand, der gar nichts angestellt hat, so lange in einem Gefängnis festgehalten werden darf – das widerspricht doch den Menschenrechten", ist Vater Kurt Engl besorgt. Nun hofft der Ebenseer Pilot, nach der heutigen Verhandlung endlich wieder freigelassen zu werden.

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