90-Euro-Smartphone

Microsofts Einsteiger-Handy Lumia 532 im Test

Elektronik
28.03.2015 08:00
Im Konkurrenzkampf der Mobilbetriebssysteme mit Googles Android und Apples iOS setzt Microsoft seit einiger Zeit zunehmend auf günstige Einsteigergeräte mit dem hauseigenen Windows Phone als Betriebssystem. Eines der neuesten Modelle in Österreich: das mit einem Preis von 90 Euro erfreulich günstige Lumia 532. Wie viel Smartphone man für so wenig Geld bekommt, hat krone.at getestet.

Angesichts des günstigen Preises kaum verwunderlich: Das neue Microsoft-Smartphone im kompakten Vier-Zoll-Formfaktor ist kein Leistungsmonster und beschränkt sich bei der Hardware-Ausstattung auf das Wesentliche.

Was genau im Lumia 532 steckt, erfahren Sie in der Tabelle:

Microsoft Lumia 532

CPU

Snapdragon 200; 1,2 GHz Quad-Core

RAM

1 GB

Diagonale

4 Zoll

Auflösung

800 x 480 Pixel

Speicher

8 GB

microSD-Slot

Bis 128 GB

Hauptkamera

5 Megapixel

Frontkamera

0,3 Megapixel

Funk

HSPA+, N-WLAN, Bluetooth 4.0, GPS, GLONASS

Maße

119 x 65,5 x 11,6 Millimeter; 136 Gramm

Akku

1.560 mAh

Software

Windows Phone 8.1

Extras

Dual-SIM

Straßenpreis

90 Euro

Bäume reißt das Lumia 532 mit seinem Einsteiger-Chip nicht aus, Windows Phone läuft dank seines generell angenehm sparsamen Umgangs mit den verfügbaren Ressourcen aber trotzdem weitgehend ruckelfrei. Dass der Chip am unteren Ende der Leistungsskala spielt, bemerkt man vor allem beim Öffnen von Anwendungen: Das dauert am Lumia 532 spürbar länger als bei teureren Microsoft-Smartphones.

Für den Alltagsgebrauch vieler Anwender sollte die Rechenpower trotzdem ausreichen. Das Interface läuft flüssig, Programme nach einer etwas längeren Startzeit ebenfalls. Wer grafisch anspruchsvollere Spiele auf seinem Smartphone spielen will, sollte sich allerdings in einer etwas höheren Preisklasse nach einem geeigneten Modell umsehen.

Grobkörniges, aber zweckmäßiges Display
Das Display des Lumia 532 ist zweckmäßig. Die geringe Auflösung von 800 mal 480 Pixeln und die für heutige Verhältnisse eher kleine Diagonale sorgen dafür, dass das Lumia 532 als Lesegerät nur bedingt geeignet ist. Schrift ist deutlich unschärfer als auf anderen Displays, der Detailreichtum von Fotos und Videos ist ebenfalls eher gering.

Die maximal erzielbare Helligkeit, der Kontrast und die seitliche Ablesbarkeit gehen in Ordnung, die Farben dürften aber etwas intensiver sein. Auch beim Display gilt letztlich: Für anspruchsvolle Nutzer ist das Lumia 532 eher ungeeignet, Smartphone-Einsteiger könnten mit dem Gebotenen aber durchaus auskommen.

Schwache Kamera, solide Funkausstattung
Die Hauptkamera mit fünf Megapixeln Auflösung überzeugt ebenfalls nur bedingt. Ihr fehlt ein LED-Blitz, weshalb sie bei schlechtem Licht schnell Probleme bekommt und Rauschen produziert. Aber auch bei gutem Licht sind die Fotos des Lumia 532 weder besonders scharf noch detailreich. Für den einen oder anderen Schnappschuss mag die Kamera genügen, wer häufig mit seinem Smartphone fotografiert, wird mit ihr aber nicht glücklich werden. Wohlgemerkt: Das liegt an der Hardware, die Kamera-App des Lumia 532 ist ausgereift und bietet einen beachtlichen Funktionsumfang. Die Frontkamera mit lediglich 0,3 Megapixeln Auflösung reicht für gelegentliche Videotelefonate bei gutem Licht, für mehr aber nicht.

Bei der Funkausstattung gibt's hingegen nichts zu meckern. Das Lumia 532 hat zwar kein LTE, das braucht man angesichts der immer noch teuren Tarife aber auch nicht zwingend. WLAN ist im ausreichend schnellen N-Standard an Bord, Bluetooth in der Stromspar-Variante 4.0. NFC fehlt, dafür gibt's zwei SIM-Kartenslots. Wer mag, kann das Gerät also mit zwei unterschiedlichen Mobilfunkern nutzen.

Speicher erweiterbar, Akku ausreichend
Lobenswert: Das Lumia 532 kommt ab Werk zwar nur mit acht Gigabyte Speicher, nimmt aber microSD-Karten mit bis zu 128 Gigabyte Größe auf. Darauf haben dann selbst größere Musiksammlungen oder das eine oder andere Video Platz – wenngleich Videoschauen auf dem mittelprächtigen Display nur bedingt empfehlenswert ist.

Der austauschbare Akku des Lumia 532 hat eine Kapazität von 1.560 Milliamperestunden. Das klingt nicht nach viel, reicht durch die sparsamen Komponenten und das kleine Display aber problemlos für einen Tag normaler Nutzung. Wer das Gerät sparsam nutzt, kann vielleicht auch einen zweiten Tag Betrieb herausschinden, im Regelfall dürfte das Gerät aber wie alle anderen Smartphones nachts am Ladekabel hängen.

Saubere Verarbeitung, flüssiges Interface
Die Verarbeitungsqualität ist vernünftig. Auch wenn das in verschiedenen Farben erhältliche Kunststoff-Chassis des Microsoft-Smartphones bei Beobachtern schnell das Wörtchen "Plastikbomber" provozieren dürfte, ist das Gerät insgesamt sauber verarbeitet. Das abnehmbare Cover an der Rückseite gibt unter Druck nicht nach, die Spaltmaße sind nicht zu groß und Verarbeitungsmängel konnten wir am Testgerät nicht entdecken.

Noch ein Wort zur Software: Das Lumia 532 kommt mit Windows Phone 8.1 und soll im Sommer sogar ein Update auf Windows 10 erhalten. Die aktuelle Version des Microsoft-Betriebssystems erfreut mit guter Performance und fähigen Bordmitteln im Bereich Fotografie und Navigation. Das App-Angebot ist zwar nach wie vor dünner als bei Android und iOS, die meisten Basics wie WhatsApp gibt's aber auch für das Microsoft-Betriebssystem.

Fazit: Das Lumia 532 ist ein Handy, das wir uns mit seinem bunten Plastikgehäuse gut in den Händen von Kindern oder Menschen, die nur wenig Wert auf die Internetfunktionalitäten ihres Mobiltelefons legen, vorstellen können. Es ist nicht sehr flott, hat ein nur zweckmäßiges Display und macht auch keine besonders guten Fotos. Das kann man von einem Gerät der 90-Euro-Klasse aber auch nicht erwarten. Wer sich dessen bewusst ist, bekommt mit dem Lumia 532 ein brauchbares Einsteiger- oder Zweitgerät, das die wichtigsten Smartphone-Funktionen für wenig Geld zur Verfügung stellt.

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