Seit elf Jahren träumt der Thalgauer Bürgermeister von einem Windpark am Lehmberg. Er möchte energieautark werden und 1200 Haushalte im Ort mit Strom versorgen. Genau so lange hat sein Plan erbitterte Gegner. Georg Woerle aus Henndorf und sein Team haben bereits tausende Unterschriften gegen ein erstes Projekt gesammelt, das Höchstgericht hat es dann (2008) verworfen.
Gericht und Naturschutz stoppten erstes Projekt
Inzwischen hat das Land in seiner Raumordnung ein Schlupfloch für die Gemeinden aufgemacht und die Widmungs-Möglichkeit für die Windkraft auf die Gemeinde-Ebene hinabgestuft. Landesvize Rössler hat diese Woche den Thalgauer Windkraft-Plan in ihrer Raumordnungs-Abteilung "durchgewunken".Doch genau das stört Neumarkts Bürgermeister Adolf Rieger enorm: "Weil das Land hier mit zweierlei Maß misst. In Neumarkt hat die Raumordnung einen Beherbergungsbetrieb auf einem Hügel untersagt, mit Berufung auf den Silhouettenschutz im Regionalprogramm der Gemeinden. Und dieser Schutz soll für bis zu 200 Meter hohe Windräder nicht gelten?"
Zehn Flachgauer Gemeinden unter dem Berndorfer Bürgermeister Josef Guggenberger hatten im Regionalprogramm beschlossen: Keine Windräder! Sie waren an allen angedachten Salzburger Standorten von der Bevölkerung abgelehnt worden. Dabei sind die Argumente gegen einen Lehmberger Windpark erdrückend:
-) Zur Wirtschaftlichkeit äußerte sich E-Control-Chef Boltz, dass er "überall Windräder bauen würde, nur im Flachgau nicht."
-) Ein Vogelschutz-Gutachten des Landes listet am Lehmberg 86 großteils gefährdete Arten auf, etwa Fischadler, Wanderfalke, Schwarzstorch und Bussard.
-) "Die gutgemeinte ökologische Energiegewinnung vernichtet Kulturlandschaften und stärkt unfreiwillig Kohlekraftwerke", so Oskar Lafontaine in der FAZ. Auch hier gehe es nur um Kohle, pardon – ums Geld.
Bürgermeister Adolf Rieger kündigte an: "Wir werden eine Entscheidung Pro-Windräder bis zu den Höchstgerichten bekämpfen."
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