Entwicklung & Trends

Kriminalität: Die Bundesländer-Bilanz im Detail

Österreich
12.03.2015 15:21
Zwar liegt die Aufklärungsquote im Schnitt in den Bundesländern immer noch bei lediglich 43 Prozent, dennoch verzeichnet die Kriminalitätsstatistik für die Bundesländer insgesamt einen Rückgang der angezeigten Straftaten. Mit einem Rückgang von 8,3 Prozent im Vergleich zu 2013 führt das Burgenland das Bundesland-Ranking an, gefolgt von Kärnten mit 4,8 Prozent und Wien mit 4,7 Prozent. Die Bundeshauptstadt ist aber im Hinblick auf die Aufklärungsquote von mageren 34,7 Prozent weiterhin trauriges Schlusslicht. Hier ein detaillierter Blick auf die Entwicklung in den Bundesländern.

Wien: Die Gesamtanzahl der Anzeigen ist von 212.503 im Jahr 2013 auf 202.426 im Jahr 2014 zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang von 4,7 Prozent. Die Aufklärungsquote ist im selben Zeitraum von 35,2 Prozent auf 34,7 Prozent zurückgegangen, dies entspricht einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten. Im abgelaufenen Jahr 2014 lagen die Schwerpunkte besonders im Wohnraumeinbruch, im Taschendiebstahl, im Kfz-Diebstahl und der Raubkriminalität.

Mit 19.595 angezeigten Fällen konnte in Vorarlberg im Jahr 2014 ein historischer Tiefststand erreicht werden (minus 1,5 Prozent im Vergleich zu 2013). Die Aufklärungsquote ist hier besonders hoch und lag 2014 bei 58,2 Prozent. Speziell den Gewaltfällen in Schulen und Familien nahm sich die Polizei im Zuge der "Situationsanalyse bei familiärer Gewalt" an.

Die Gesamtsumme der in Niederösterreich zur Anzeige gebrachten und registrierten gerichtlich strafbaren Handlungen ist weiterhin rückläufig. Die Aufklärungsquote liegt aber im Zehn-Jahres-Vergleich recht unverändert im Bereich zwischen 40 und 45 Prozent. Bekämpfung der Einbruchskriminalität in Wohnungen und Wohnhäuser sowie in Kraftfahrzeuge stand 2014 im Fokus der behördlichen Bemühungen. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die Bekämpfung der illegalen Migration gesetzt.

Die Entwicklung der Kriminalität war in den letzten zehn Jahren im Burgenland durchwegs rückläufig. Im Vergleich zum Jahr 2005 wurden 2014 um 2.349 Straftaten weniger angezeigt (9.406). Allein im Vergleich zu 2013 ging die Zahl der Delikte um 8,3 Prozent zurück. Die Aufklärungsquote ist 2014 allerdings ebenfalls zurückgegangen: um drei Prozentpunkte. Im Jahr 2014 lagen die Schwerpunkte auf der Senkung der Wirtschaftskriminalität, der Verringerung von Taschen- und Fahrraddiebstählen sowie der Bekämpfung der Kfz-Diebstähle.

In Kärnten sank die Anzahl angezeigter Delikte im Jahr 2014 gegenüber 2013 um 4,8 Prozent. Die angezeigten Fälle gingen somit von 27.888 auf 26.560 Fälle zurück, das ist der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre. Die Aufklärungsquote ist mit 49,6 Prozent um 1,8 Prozentpunkte leicht gestiegen.

In Oberösterreich wurden 2014 insgesamt 63.836 Delikte zur Anzeige gebracht. So wenige Delikte wurden - verglichen mit den letzten zehn Jahren - in keinem anderen Jahr registriert. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote auf 51,2 Prozent. Entscheidende Durchbrüche bei der Hauptherausforderung "Wohnungs- und Wohnhauseinbruchskriminalität" blieben allerdings aus.

In Salzburg wurden im Jahr 2014 insgesamt 30.232 Delikte angezeigt. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 3,2 Prozent. Die Aufklärungsquote ist mit 45,8 Prozent konstant unter der 50-Prozent-Marke. Speziell im Bereich Cybercrime kam es vermehrt zu einem Auftreten von sogenannten Hotspots. Vor allem bei Betrugs- und Erpressungsdelikten war ein verstärkter Internetbezug feststellbar.

Ein Vergleich der Jahre 2005 bis 2014 zeigt, dass die Kriminalität in der Steiermark gesenkt werden konnte. Wurden im Jahr 2005 noch 64.583 Fälle zur Anzeige gebracht, so waren es 2014 exakt 56.375 Straftaten. Eine positive Entwicklung gab es bei der Aufklärungsquote, die zuletzt bei 47,2 Prozent lag.

Im Bundesland Tirol wurden im Jahr 2014 insgesamt 43.910 Delikte zur Anzeige gebracht, was im Vergleich zum Jahr 2013 einem Rückgang um 2,2 Prozent entspricht und auch im Zehn-Jahres-Überblick die niedrigste Zahl an angezeigten Fällen darstellt. Die Aufklärungsquote im Jahr 2014: 51,1 Prozent. Ausgelöst durch die bekannten Krisenherde in Vorderasien und Afrika, war Tirol zudem von einer enormen Migrationswelle betroffen (eine Steigerung der Aufgriffe um 78,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2013). Insbesondere die Syrien-Krise zeigte deutliche Auswirkungen.

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