Erschöpfung, Suizid

Schon rund 3.200 Tote durch Fukushima-Spätfolgen

Ausland
10.03.2015 12:19
Vier Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima infolge eines Tsunamis sterben immer mehr Japaner an den Folgen der jahrelangen Flucht vor der Strahlung. Wie die Tageszeitung "Tokyo Shimbun" am Dienstag berichtete, seien seit dem Super-Gau vom 11. März 2011 insgesamt rund 3.200 Menschen an den Folgen des jahrelangen Lebens als Evakuierte gestorben.

Zwar kam durch die Atomkatastrophe infolge eines Erdbebens und gewaltigen Tsunamis niemand direkt ums Leben. Doch sterben immer mehr Menschen an den gesundheitlichen Auswirkungen des harten Lebens in den provisorischen Behelfsunterkünften. Andere wiederum begehen Selbstmord.

Zehntausende hausen in Behelfsunterkünften
Auch nach vier Jahren können noch immer rund 120.000 Menschen wegen der Strahlung nicht zurück in ihre Heimat. Zehntausende von ihnen hausen weiterhin in containerähnlichen engen Behelfsunterkünften. Überlebende des Tsunamis beklagen, dass der Wiederaufbau nur schleppend vorankomme.

Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte am Vorabend des 4. Jahrestages der Katastrophe an, seine Regierung werde bis zum Sommer einen neuen Fünfjahresplan zur Wiederbelebung der betroffenen Gebiete ausarbeiten. Fast 19.000 Menschen waren von dem Tsunami in den Tod gerissen worden oder werden noch immer vermisst.

Alte Menschen besonders schwer betroffen
Die meisten der Bewohner der Behelfsunterkünfte sind alte Menschen. Wegen der im nahen Umkreis der Atomruine Fukushima Daiichi noch immer hohen Strahlung können sie nicht in ihre Häuser zurück - viele wohl nie mehr. Schlimm ist auch der Verlust ihrer alten sozialen Bindungen. Gerade die Alten in Japans traditionell gruppenorientierter Gesellschaft leiden schwer darunter. Viele vereinsamen, manche begehen aus Verzweiflung Selbstmord.

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