Clancy gewährt mit seinem Stück "Event" einen Blick hinter die Kulissen des Theaters. Man erfährt an diesem Abend viel über den Beruf des Dramatikers, des Bühnentechnikers und des Inspizienten – vor allem aber viel über den Job des Schauspielers und nicht zuletzt die Aufgaben des Publikums. Clancy stellt die Glaubwürdigkeit zur Debatte, hinterfragt Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Und das alles auf höchst unterhaltsame, mitunter für beide Seiten auch entlarvende Weise.
Zurück auf Anfang
Die ganze Maschinerie Theater wird hier gekonnt vorgeführt und immer, wenn man das Gefühl hat, dem Schauspieler endlich etwas nahe gekommen zu sein, wird man mit dem Verweis, "alles vom Autor geschrieben, alles inszeniert" wieder schonungslos auf Anfang zurückgestuft.
Meister in Sachen Manipulation
Für Gerhard Balluch ist dieser Text eine Steilvorlage. Es ist ein Vergnügen, diesem Meister in Sachen Manipulation auf den Leim zu gehen. Da stimmt jede einzelne von Regisseur Philip Jenkins abgesegnete Geste, da findet man nicht die Spur einer falschen Betonung. Hier steht einer auf der Bühne, den man gut zu kennen glaubt, und der sich doch nie in die Karten blicken lässt. Und bei aller Ironie und all dem gekonnt in die Irre geführt werden, hat man doch das Gefühl, einem ebenso ehrlichen Abend wie fesselnden "Event" beizuwohnen. Große Empfehlung nicht nur für Theaterfans!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.