Streit um Direktor

Lücken im System der Schule

Oberösterreich
07.03.2015 07:54
Der aktuelle Streit um den unbeliebten Direktor der VS 2 in Linz-Urfahr zeigt die Lücken im System auf. "So etwas kann nur in dem abgeschottenen System passieren", sagt Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP). Sie fordert Ausstiegsszenarien für Lehrer und Direktoren - mit einer neuen Verwaltung wäre das möglich.

Kann man einen Direktor, der seit Jahren Probleme macht, wirklich nicht loswerden? "Doch", sagt Walter Wernhart, der als Lehrer-Personalvertreter sowohl für das Team als auch den Leiter dieser Schule zuständig ist - siehe auch Interview ganz unten. "Es gibt gesetzliche Regulative zur Enthebung, das wurde auch gemacht." Doch das Landesverwaltungsgericht fand, wie berichtet, einen Formfehler, alles begann von vorne.

Künftig nur Bestellung auf Zeit?
"Ein Fehler der Aufsichtsbehörde", fordert Bildungslandesrätin Doris Hummer klare Systeme für den Fall, dass ein Direktor seine Aufgabe nicht gut erfüllt. Auch eine Bestellung auf Zeit kann sie sich vorstellen. Derzeit gibt es nur eine Befristung auf die ersten vier Jahre. "Auf jeden Fall muss ein Schulleiter an seiner Leistung gemessen werden." Zwar das sei schon jetzt der Fall, allerdings gäbe es zu wenig Möglichkeiten für Konsequenzen. Aber da Bund und Länder gerade an einer neuen Schulverwaltung feilen, "kann oder muss man sogar dieses Thema gleich mitregeln", sagt sie. Noch drastischer sind die Forderungen von NEOS-Landessprecherin Judith Raab: "Den Landesschulrat, der bildungspolitisch null Bedeutung hat, sofort abschaffen, nur die Landesschulinspektoren draußen sollen bleiben. Das spart Millionenbeträge ein, die für unsere Schulen frei würden. Die Volksschulen werden ohnehin von der Politik immer vernachlässigt."

Lehrer-Personalvertreter Walter Wernhart hält im aktuellen Direktorenstreit ein Disziplinarverfahren für einen möglichen Schritt.

"Krone": Sie kennen die Lage an der VS 2 in Linz-Urfahr?
Walter Wernhart: Es stimmt, die Probleme mit der Führungssituation sind sehr unangenehm fürs Schulklima.
"Krone": Warum hat die Amtsenthebung des Direktors bisher nicht geklappt?
Wernhart: Angeblich hat es mit der falschen Einberufung eines Schulforums zu tun, aber ich muss mir das erst noch genau ansehen.
"Krone": Nichts mehr zu machen?
Wernhart: Im Fall des Falles, bei einer groben Fürsorgeverletzung, ist  ein Disziplinarverfahren möglich.
"Krone": Direktoren sind nur die ersten vier Jahre befristet.
Wernhart: Ich halte die Regelung für gut, und in 99 Prozent der Fälle passt sie auch.
"Krone": Und beim Rest?
Wir hatten in den vergangenen Jahren ein paar Fälle, da passte es nicht. Es gab auch welche, die sagten: "Das ist eigentlich doch nichts für mich."

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