Puten & Hühner

VGT zeigt Missstände in der Geflügelhaltung auf

Tierecke
06.03.2015 10:42
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat erneut bedrückende Fotos aus österreichischer Massentierhaltung veröffentlicht: Obwohl Legebatterien seit 2009 verboten sind, sollen rund ein Dutzend Betriebe ein Gesetzesschlupfloch genützt haben und weiterhin konventionelle Käfighaltung betreiben. Der Verein kritisiert zudem die Praxis des Schnabelkupierens bei Puten - diese Verstümmelung ist bei Hühnern längst nicht mehr erlaubt.

"Das Verstümmeln von Tieren sollte an und für sich grundsätzlich verboten sein. Doch für die sogenannten Nutztiere wird, wie immer, eine Ausnahme gemacht", so Martin Balluch, Obmann des VGT. Immer noch sei es gängige Praxis, dass Puten mit einer Kneifzange der Schnabel kupiert wird, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Dabei ist der Schnabel von dichten Nervenbahnen durchzogen und dient den Tieren als Tastorgan, mit dem sie feine Gegenstände aufheben und untersuchen.

"Brauchen effektiven Schutz für diese Tiere!"
"Die Puten bleiben lebenslang verstümmelt zurück. Die 1. Tierhaltungsverordnung erlaubt das explizit in Punkt 2.7.2 der Anlage 6. Bei Hühnern wurde diese tierquälerische Praxis schon 2001 überwunden, doch die Puten werden weiterhin dieser schmerzhaften Prozedur unterzogen, wie neues Filmmaterial, das uns zugespielt wurde, beweist", so Balluch. "Wir brauchen endlich einen effektiven Schutz für diese Tiere!"

Legebatterien existieren trotz Verbot nach wie vor
Laut VGT fordern Putenmastbetriebe eine Erhöhung der Besätze in ihren Fabrikshallen um 50 Prozent. Beengte Verhältnisse sind auch der Alltag von Hühnern in Legebatterien, welche schon seit 2009 in Österreich illegal sind. Doch derart organisierte Betriebe gibt es nach wie vor, denn laut VGT ließen manche Eierproduzenten ihre Anlagen erst knapp vor Inkrafttreten des Verbots bauen und erhielten eine Ausnahmeerlaubnis bis zum Jahr 2020. Der größte Betrieb mit 70.000 Hühnern soll laut VGT einem niederösterreichischen ÖVP-Politiker gehören.

Schockierende Fotos aus Betrieb veröffentlicht
Die Tierschützer veröffentlichten jetzt Fotomaterial, das angeblich aus ebendieser Legebatterie stammt. "Wie aus längst vergangenen Tagen müssen sich die armseligen Hühner in engen Käfigen drängen. Eier, von Milben übersät. Tote Tiere, die diese Haltungsbedingungen nicht verkraftet haben", so Balluch entsetzt. "Käfigeier sind seit 2007 aus den Supermärkten verbannt, überall hat man umgestellt, die Menschen wollen derartige Qualeier nicht. Man muss schon besonders kaltherzig sein, um aus reiner Profitgier mit einem so miesen Trick über 70.000 Hühnern pro Jahr noch bis 2020 ein derartiges Schicksal zuzumuten!"

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