Baby-Reisbrei

Genmanipulierter Reis in Babykost in China

Ausland
15.03.2006 12:33
In China ist erstmals genmanipulierte Babynahrung entdeckt worden. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch berichtete, leitete das Landwirtschaftsministerium in Peking eine Untersuchung ein. Zuvor waren Vorwürfe laut geworden, dass in China verkaufter Reisbrei der Mark Heinz genmanipulierten Reis enthalte. Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace war bei Untersuchungen in einem unabhängigen deutsche Labor in 19 Proben aus Pekinger Supermärkten genmanipulierter Reis nachgewiesen worden.

"Das Ergebnis ist wahrlich schockierend", sagte Fung Ka-Keung von Greenpeace. Babynahrung sollte besonders streng kontrolliert werden, weil Kleinkinder empfänglich für Nahrungsmittel-Allergien seien und empfindlich auf Veränderung in der Ernährung reagierten.

Nie zuvor seien bisher irgendwo genmanipulierte Nahrungsmittel in Babykost entdeckt worden. "Wir dürfen nicht erlauben, dass unsere Kinder als Versuchskaninchen benutzt werden", warnte Fung.

Greenpeace forderte das Unternehmen Heinz auf, das Produkt sofort zurückzurufen. Der Baby-Reisbrei stamme aus einer Fabrik im südchinesischen Guangzhou und werde in China sowie auch in Supermärkten und Drogerien in Hongkong verkauft. Die genmanipulierte Probe enthielt ein Protein (Cry1Ac), das Getreide gegen Insekten schützen soll. Xinhua zitierte den Heinz-Chief in China, Donald Gadsden, mit den Worten, das Unternehmen nehme die Vorwürfe sehr ernst und habe eine Untersuchung eingeleitet.

Greenpeace hatte im vergangenen April herausgefunden, dass in China genmanipulierter Reise aus Versuchsfeldern in großem Stil in den Handel gelangt ist, obwohl er nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen ist. In 19 von 25 Proben bei Saatgut-Herstellern, Landwirten und Reismühlen in der zentralchinesischen Provinz Hubei war genmanipulierter Reis nachgewiesen worden.

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