70er- und 80er-Jahre

Doping-Vorwürfe gegen Stuttgart und Freiburg

Sport
02.03.2015 19:54
Die Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit an der Universität Freiburg hat schwere Vorwürfe gegen den VfB Stuttgart und den SC Freiburg erhoben. In den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren habe Anabolika-Doping beim Bundesligisten aus Stuttgart "in größerem Umfang" eine Rolle gespielt sowie "punktuell nachweisbar" auch beim damaligen Zweitligaklub Freiburg.

Damit lasse sich Anabolika-Doping "in systematischer Weise" anhand neuer Aktenbestände "erstmals auch für den Profifußball in Deutschland sicher beweisen". Das schrieb Kommissionsmitglied Andreas Singler in einer offenbar nicht mit der Kommission abgestimmten Mitteilung vom Montag. Die Vorsitzende des Gremiums, Letizia Paoli, bestätigte in einer eigenen Mitteilung aber die inhaltliche Korrektheit der Doping-Vorwürfe, die sich sowohl gegen den Fußball als auch Radsport richten.

Die neuen Erkenntnisse zum Doping wurden in einem rund 60-seitigen Sondergutachten zusammengefasst, wie Singler in seiner Mitteilung weiter schrieb. Die Kommission werde demnach in den nächsten Wochen darüber beraten, ob sie diesen Text als Zwischenbericht vielleicht noch vor Abschluss sämtlicher Arbeiten veröffentlichen wolle.

VfB Stuttgart reagiert zurückhaltend
Der VfB Stuttgart äußerte sich zurückhaltend. Da dem Verein "das angesprochene Gutachten der Evaluierungskommission" nicht vorliege, könne die Grundlage der Vorwürfe auch nicht nachvollzogen werden. Zudem liegen die angeblichen Vorfälle Jahrzehnte zurück. Daher seien "damalige Abläufe" schwierig zu rekonstruieren.

Der frühere Stuttgart-Trainer Jürgen Sundermann wies die Vorwürfe dagegen entschieden zurück. "Ich kann nur sagen: Zu meiner Zeit beim VfB Stuttgart ist nichts passiert. Das ist hundertprozentig", versicherte der 75-Jährige. "Ich war 30 Jahre Trainer, das ist für mich der größte Schwachsinn des Jahrhunderts." Sundermann war mit einjähriger Unterbrechung von 1976 bis 1982 bei Stuttgart tätig. Auch der damalige VfB-Spieler und spätere Startrainer Ottmar Hitzfeld kann sich "nicht vorstellen, dass jemand von meinen Mitspielern wissentlich gedopt hatte".

Freiburg will Kommission "komplett unterstützen"
Auch der SC Freiburg gab eine erste Stellungnahme ab. "Der Sport-Klub als Bundesliga-Verein erteilt jeglichen Maßnahmen zu Medikamentenmissbrauch und unerlaubter Leistungssteigerung eine klare Absage", schrieb der Klub. Die Freiburger wollen die Aufklärungsarbeit der Untersuchungskommission "komplett unterstützen und alles dafür tun, damit die Vorgänge der damaligen Zeit aufgeklärt werden können".

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(Bild: KMM)



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