"Todesstrecke" B311

Jetzt kommen Radarkästen

Salzburg
01.03.2015 19:52
Landesrat Hans Mayr will die gefährliche B311 entschärfen und überlegt neben Radarkästen weitere Maßnahmen. In einer Konferenz soll entschieden werde, ob Tempolimits verscärft oder weitere Warnschilder platziert werden.

Rückblick: Im Oktober 2014 bog ein Ehepaar aus Obertrum bei Weißbach von einer Hofzufahrt auf die Pinzgauer Straße. Es kam zu einem heftigen Zusammenstoß mit einem Audi RS6, der viel zu schnell die B311 entlangraste. Die Flachgauer starben noch an Ort und Stelle. Ein Monat später wurde zur Tempo-Konferenz in den Pinzgau gebeten. Die Konsequenz nach den Gesprächen: Ein Überholverbot im Abschnitt zweier Hof-Ausfahrten. Diesen Samstag passierte nun erneut ein schrecklicher Unfall auf der Höhe des Dießbachbauern, bei dem eine Hamburgerin (53) vermutlich kurz eingeschlafen sein dürfte, und deshalb in den Gegenverkehr geriet. Der Wagen der Familie prallte frontal in einen Bus. Die Deutsche starb noch an der Unfallstelle. Ihr Mann und die beiden Kinder erlitten schwere Verletzungen und kamen ins Spital. Bürgermeister Josef Hohenwarter ist sehr betroffen: „Die Familie reist den ganzen Weg aus Deutschland hier herunter. Warum passiert das ausgerechnet bei uns?“, fragt er sich. „Diese Situation ist für den ganzen Ort eine Belastung. Und auch Auswärtige verbinden mit Weißbach nur noch ‚die Todesstrecke’.“

Lösung für gesamte Strecke gewünscht
„Innerhalb von ein paar Monaten gleich zwei Unfälle, bei denen Personen noch an der Stelle sterben. Das ist für die Anrainer und die Feuerwehrleute nicht einfach zu verarbeiten. Sie kommen an ihre Grenzen“, meint Hohenwarter. Umso mehr wünscht sich der Ortschef, dass wie nach dem Unfall im Oktober wieder alle zusammenarbeiten und sich schnellstmöglich weitere Maßnahmen überlegen und umsetzen – und das am liebsten für die ganze 2,5 Kilometer lange Strecke zwischen Weißbach und Saalfelden und nicht nur für die eine Gerade. „Es geht nur, wenn wir alle zusammen arbeiten“, sagt er. Landesrat Hans Mayr: „Dieser Unfall hätte sich vermutlich auf jeder Straße in Salzburg so ereignen können. Sekundenschlaf kann überall passieren“, glaubt er und fügt hinzu: „Es passierten ja nicht extrem viele Unfälle an dieser Stelle, aber wenn, dann endeten sie immer schlimm.“ Jetzt bringt der Politiker gleich drei Vorschläge zur weiteren Entschärfung. So will er möglichst rasch ein bis zwei Radargeräte aufstellen lassen – damit es eine permanente Überwachung an der Strecke gibt, an der im Moment ein Tempolimit von 100 km/h gilt. Noch heute soll für die Boxen der Auftrag erteilt werden.

Als nächster Schritt sollen dann große Warntafeln montiert werden. „Die lange Gerade verleitet dazu, unaufmerksam zu werden“, sagt Mayr. „Die Schilder sollen auf die besonders gefährlichen Stellen hinweisen und zeigen hoffentlich Wirkung.“ Das Thema Ablenkung ist heuer auch Schwerpunkt bei der Kampagne des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, des ÖAMTC und des Landes. Mit Schockfotos will man wachrütteln. „Dabei geht es um ein einprägsames Bild, das zeigt, dass eine SMS nicht fertig geschrieben wird, weil ein Unfall passiert“, so Mayr. Die Aktion startet im Mai, ein großes Plakat wird wohl auch an der Pinzgauer Straße aufgestellt. Die dritte Überlegung des Landesrates: Noch einmal darüber zu diskutieren, ob man dort, wo jetzt schon ein Überholverbot herrscht, nicht auch noch das Tempo von 100 auf 80 reduziert. Darüber soll noch einmal bei einer großen Konferenz diskutiert werden.

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