Jagdstatistik ist da

Zu wenig Wildabschüsse schädigen den Tiroler Wald

Tirol
18.02.2015 11:26
Die geplanten Wildabschüsse liegen in Tirol weit unter dem Plan. Das zeigt die Statistik 2014. So wurden 8281 Stück Rotwild erlegt, vorgeschrieben waren 12.127 Stück (Erfüllungsquote 68 Prozent). Dies schädigt vor allem den Wald. Landesjägermeister Anton Larcher betont: "Das Problem ist mit dem Gewehr nicht zu lösen."

"Von der angestrebten Reduktion des Rotwildbestandes sind wir meilenwet entfernt", ist LHStv. Josef Geisler enttäuscht von den Zahlen. Er sorgt sich um den Schutzwald, der durch Verbiss leide. Eine Verbesserung soll das neue Jagdgesetz bringen (fixiert voraussichtlich im Mai-Landtag). Darin, so Geisler, sei unter anderem eine Abschlussplanung vorgesehen, die den Wildeinfluss auf den Jungwald berücksichtige. Der gestartete Dialog "Bergwelt Tirol – Miteinander erleben" soll alle Nutzergruppen (Jäger, Grundbesitzer, Freizeitsportler) vereinen.

Dieses Ansinnen hat auch Landesjägermeister Anton Larcher, der aber eindrücklich darauf hinweist: "Kein Gesetz allein kann das Problem des hohen Wildbestandes lösen."

Bejagung wird immer schwieriger

Das heißt? "Die Bejagung von Rotwild wird immer schwieriger. In meinem eigenen Revier hatte ich drei Stück zu schießen. Wir waren 300 Stunden lang vergeblich auf Ansitz." Ein Grund dafür sei, dass das Wild sehr sensibel auf die zunehmenden Störungen (Wanderer, Biker, Tourengeher, Pilzsucher) reagiere. "Ich will niemandem Schuld zuweisen. Aber das Wild zieht sich sehr zurück und ist oft nur noch in der Nacht unterwegs", so Larchers Erfahrungen. Zurück zu den Abschussqouten: Am besten sei sie laut Larcher im Bezirk Imst mit 85,7 Prozent, am schlechtesten mit 64,2 Prozent in Kitzbühel.

Dialog mit den Waldbesitzern

Der Landesjägermeister hofft, dass es im Rahmen des genannten Dialogs zu Besucherlenkungen im Wald kommt. Den Begriff "Ruhezonen" für das Wild will er aber nach heftigem Gegenwind im Vorjahr nicht mehr strapazieren. Auf Dialog setzen auch die Waldbesitzer. Tirols Landesforstdirektor Josef Fuchs sieht die Gesprächsbasis mit den Jägern als intakt an.

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