Streit um Linzer Dom

Laute Glocken: Anwalt schreibt Brief an Papst

Österreich
04.02.2015 17:48
Der Anwalt des Klägers gegen die nächtlichen Glockenschläge des Linzer Mariendoms hat einen Brief an Papst Franziskus geschrieben. In dem Schreiben vom Mittwoch ersucht er vor dem baldigen Start des Prozesses um Unterstützung zur Streitbeilegung.

Der Wiener Anwalt Wolfgang List stellt fest, dass sein Mandant durch das Ertönen der Glocken der Kirchturmuhr zu jeder Viertelstunde auch in der Nacht - insgesamt 222 Schläge - an Schlafmangel, Konzentrationsstörungen und Erschöpfungszuständen leide. Die Argumente der Diözese - unter anderem, dass es sich um "eine gewachsene Tradition mit eigenständiger und kultureller und religiöser Bedeutung" handle, die seit 112 Jahren zum "akustischen Stadtbild" gehöre - will der Jurist nicht gelten lassen.

In seinem Brief an den Papst berichtete er, dass es zu keiner einvernehmlichen Lösung mit der Dompfarre gekommen sei. Deshalb habe man sich auch gezwungen gesehen, eine zivilrechtliche Klage einzubringen. Der Prozess ist am kommenden Freitag in Linz anberaumt.

Läuten zwischen 22 und 6 Uhr soll eingestellt werden
Der Anwalt führt an, dass das Läuten keinen religiösen Hintergrund habe. Zudem sehe der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg die Nachtruhe als Menschenrecht an, argumentiert er und rechnet sich gute Chancen vor Gericht aus.

Dennoch wandte er sich nun an Papst Franziskus mit der Bitte, auf die Dompfarre zur Lösung des Problems einzuwirken. Sie soll das Glockengeläut in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr einstellen. Viele andere Pfarren in Österreich, darunter die Dompfarre zu St. Stephan in Wien, wären schon auf derartige Bitten der Bevölkerung eingegangen, heißt es in den Brief.

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