Winterübertrittszeit

Bundesliga-Trainer mit Transferpolitik zufrieden

Sport
03.02.2015 13:04
Viele Fußball-Bundesligisten haben in der am Montag zu Ende gegangenen Winterübertrittszeit für eine Blutauffrischung im Kader gesorgt. Der Großteil davon war allerdings dazu gezwungen, verabschiedete sich doch gleich bei fünf Klubs der (oder einer der) Topstürmer. Die Coaches waren mit der Transferpolitik trotzdem durchwegs zufrieden.

Der überlegene Tabellenführer Salzburg musste den Brasilianer Alan schweren Herzens ziehen lassen. Mit dem Abgang von Mittelfeld-Regisseur Kevin Kampl hatte man im Gegensatz zu jenem des Stürmers schon rechnen müssen. Ex-Sturm-Stürmer Marco Djuricin und das japanische "Toptalent" Takumi Minamino sollen die Lücken schließen. "Wir haben den Altersschnitt noch einmal heruntergesetzt, aber wir sind auf einem sehr guten Weg", ist Salzburg-Trainer Adi Hütter durchaus zufrieden.

Kienast statt Djuricin
Bei Sturm Graz sollen der zurückgekehrte Ex-Austrianer Roman Kienast und Bright Edomwonyi den Abgang des elffachen Herbst-Torschützen Djuricin vergessen machen. Dazu wurde für die Offensive auch noch das 18-jährige Schalke-Talent Donis Avdijaj geholt. "Marco war ein herausragender Spieler für uns, hat viele wichtige Tore erzielt. Man wird sehen, ob die anderen Spieler das kompensieren können, aber ich bin der Überzeugung", ist Sturm-Coach Franco Foda guter Dinge.

Zulechner statt Damari
Umtriebig am Transfermarkt war auch die Wiener Austria, die nach dem Abgang von Top-Angreifer Omer Damari nach Leipzig aber auch handeln musste. Philipp Zulechner soll bei den "Veilchen" zu alter Stärke zurückfinden, der von Kapfenberg geholte Ronivaldo sein Talent zeigen. "Wir wollten mehr Dynamik im Sturm bekommen, solche Spieler haben wir geholt, deshalb denke ich schon, dass wir ein bisschen unausrechenbarer sein können im Frühjahr", hofft Gerald Baumgartner.

Große Erwartungen werden in Raphael Holzhauser gesetzt, der im Mittelfeld eine tragende Rolle einnehmen soll. "Ich bin froh, dass wir diese Spieler bekommen haben, der Konkurrenzkampf ist auf allen Positionen voll entbrannt", freute sich Austrias Trainer auch über die Verpflichtung des tschechischen Abwehrtalents Patrizio Stronati. Auf der anderen Seite wurden abgesehen von Damari nur Spieler aus der zweiten Reihe abgegeben.

Reyna als großer Verlust bei Grödig
Ebenfalls den Topstürmer verlor Grödig mit Yordy Reyna. Die Baur-Truppe erwischte es damit wohl am schlimmsten, war doch das ganze Spiel auf den von Salzburg ausgeliehen gewesenen Peruaner zugeschnitten. "Sicher tut es weh, wenn man sieht, dass die Mannschaften, die in unserer Nähe sind, Spieler holen, die wir uns nicht leisten können und wir Yordy hergeben. Das dividiert sich ein bisschen auseinander, trotzdem wollen wir nicht jammern", resümierte Grödigs Trainer Michael Baur. Dank der guten Kontakte nach Salzburg konnte mit Lucas Venuto neuerlich ein Red-Bull-Talent ausgeliehen werden.

Der fünfte Verein, der im Angriff einen Verlust hinnehmen musste, ist Schlusslicht Wiener Neustadt. Der erst fürs Herbstfinish geholte Stefan Maierhofer gab wie erwartet nur ein Kurz-Gastspiel, ihn soll der Schwede Philip Hellquist ersetzen. Ebenfalls das Offensivspiel beleben soll Dominik Hofbauer. "Das sind zwei Verpflichtungen, wo ich sage, das passt absolut", sagte Coach Helgi Kolvidsson.

Offensivverstärkungen bei der Admira
Abstiegskonkurrent Nummer eins, Admira Wacker Mödling, versuchte mit Lukas Grozurek und Toni Vastic zwei Kicker für die Offensive zu holen, die schon Bundesligaerfahrung haben, zuletzt aber bei ihren Ex-Clubs wenig zum Einsatz kamen. Zudem verstärkt auch Konstantin Kerschbaumer den Konkurrenzkampf im Mittelfeld. "Wir sind mit der Transferperiode an sich zufrieden, man kann erkennen, welche Bedeutung die neuen Spieler für die Mannschaft haben könnten", sagte Admira-Trainer Walter Knaller.

Ziemlich ruhig verlief die Transferzeit beim restlichen Liga-Quartett. Der Dritte Altach verstärkte sich mit dem Ex-Barcelona-B-Team-Kicker Marti Riverola. "Für uns ist es ein Glück, dass ein Spieler dieser Kategorie zu uns kommt. Man hat gesehen, dass er die Voraussetzungen mitbringt, um uns zu helfen", sagte Altach-Trainer Damir Canadi über den Spanier. Am letzten Transfertag wurde auch noch die Stürmerrochade Darko Bodul für Darijo Pecirep vollzogen.

Der Achte Ried hat mit Petar Filipovic und Ex-WAC-Kicker Michele Polverino zwei neue Spieler im Kader. "Wir haben im Herbst gesehen, dass wir speziell in der Defensive einige Male rotieren haben müssen, Personalmangel hatten, deshalb haben wir uns da verstärkt", erklärte Ried-Trainer Oliver Glasner. Weg ist nur Vastic.

Kühbauer will wenig verändern
Salzburg-Verfolger WAC sicherte sich nur die Dienste von Stürmer Herve Oussale aus Burkina Faso. "Da haben wir schon Bedarf gehabt, so ein Spieler tut uns ganz gut", sagte WAC-Trainer Dietmar Kühbauer. Mit der Vereins-Transferpolitik kann er gut leben. "Ich bin immer einer, der wenig verändern will, wenn es nicht komplett schiefläuft", meinte Kühbauer.

Ruhe bei Rapid
Eine völlig ruhige Transferperiode hat Rekordmeister Rapid hinter sich. Der einzige Abgang von Grozurek wurde nicht kompensiert. "Man hat ja gesehen, dass die Spieler in ihrer Entwicklung einen Riesenschritt nach vorne gemacht haben. Wir haben unsere Pläne schon im Sommer vollzogen und ich denke und hoffe, dass es sehr gut war, dass wir jetzt im Winter nichts gemacht haben", sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic. Ab 14. Februar, dem Ligastart, wird man sehen, welche Transfertaktik die Beste war.

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(Bild: KMM)



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