Wirkstoff-Power

Hausmittel: Und sie wirken doch!

Gesund
16.01.2015 16:00
Schon die Oma wusste, dass es nichts Besseres als Hausmittel gibt, um Schnupfen, Halsweh und Co. zu bekämpfen.

Die Wirkstoff-Power in der guten alten Hühnersuppe ist dabei unschlagbar. Sie ist der "Superstar" unter den Hausmitteln: An der Universität Nebraska, USA, wurden die Inhaltsstoffe der Brühe einer Untersuchung unterzogen. Das in der Suppe enthaltene Cystein fördert die Schleimabsonderung, Zink wirkt abschwellend. Organosulfide aus dem Suppengemüse, Zwiebel und Knoblauch stimulieren die Produktion von Makrophagen, den Fresszellen des Immunsystems. Vitamin A und Karotinoide (gelbe und rote Pflanzenfarbstoffe) unterstützen Antikörperbildung, Vitamin E beeinflusst die Konzentration weißer Blutkörperchen. Wichtig: Das Fett aus dem Suppenhuhn nicht abschöpfen, dadurch können die Vitamine erst in den Organismus aufgenommen werden.

Carnosin, eine Verbindung zweier Aminosäuren, die vor allem in Fleisch und Geflügel vorhanden sind, wurde als wichtiges Antixodans identifiziert. Der Eiweißstoff ist fähig, Zellschädigungen zu beheben, und wird bereits als Anti-Aging-Faktor bezeichnet.

Zwiebelsaft gegen Hals- und Ohrenschmerzen
Erforscht ist hier Alliin, eine schwefelartige Aminosäure, die antibiotische Wirkung aufweist. Weitere Eigenschaften der krautigen Pflanze laut Testungen: antimikrobiell, antiasthmatisch, antiallergisch. Alliine sind übrigens auch in Lauch und Knoblauch enthalten.

Zwiebeln werden als Wickel oder Hustensirup (dieser mit Zucker oder Honig angesetzt) verwendet. Auf der Brust aufgelegt, lindern sie sogar Bronchitis.

Honig schützt Herz und Gefäße
Ein Glas Zitronentee mit Honig hilft bei Halsentzündung? Ja, meinen Biochemiker. Denn im Bienenprodukt ist Gluko-Oxidase enthalten, ein Enzym, das Eiweiß zu Stoffen aufspalten kann, die desinfizierend und antibakteriell wirken. Im Zusammenspiel mit Vitamin C wird das Immunsystem angeregt. Bei Halsweh mehrmals am Tag einen Löffel Honig langsam auf der Zunge zergehen lassen.

Herzschutz: Bei Blutuntersuchungen an der Universität von Kalifornien in Davis, im Zuge derer Probanden einen Monat lang jeden Tag vier Esslöffel dunkle Honigsorten zu sich nahmen, bildete sich ein messbarer Gefäßschutz durch die Zufuhr von Antioxidantien heraus.

Essigpatscherln gegen Fieber müssen kühl sein
Fest steht – sie wirken. Ob dies mit dem Essig zu tun hat, ist fraglich, wohl entziehen kühle, feuchte Socken und/oder Wadenwickel dem Körper Wärme, damit kann die Temperatur um bis zu einem Grad gesenkt werden. Wichtig: Der Körper wie auch Füße und Hände müssen warm sein, da nur so die Blutzirkulation ungestört abläuft. Wenn die Tücher/Socken auch erwärmt sind, sofort tauschen, sonst erreicht man das Gegenteil einer Fiebersenkung – lässt die Kühlung nach, reagiert der Körper umso schneller wieder mit Erwärmung.

Wenn die Anwendung innerhalb weniger Stunden nicht greift und das Fieber auf 39 Grad steigt, Medikamente einsetzen, vor allem bei Kindern, älteren und geschwächten Menschen.

Bei Zahnfleischbluten mit Salbeitee spülen
Zur medizinischen Verwendung kommen die frischen und getrockneten Blätter des Salbeis. Als heilend gelten in der Pharmakologie die ätherischen Öle mit den Hauptbestandteilen Thujon (auch in Wermut und Absinth enthalten), Lineol und Kampfer, die sich als krampflösend bewährt haben. Der Bitterstoff Salvin hemmt Entzündungen, die ätherischen Öle wirken antimikrobiell, Gerbstoffe ziehen die wunde Haut zusammen (astringierend). Aktuell wird die Ursolsäure der Blätter erforscht: In Versuchen zeigte sich eine zellzerstörende Wirkung auf das Krebsgeschehen sowie eine Senkung von Blutzucker- und Blutfettwerten.

Kein Topfen, diese Wickel
Auch hier ist die Wirkung in der Naturheilkunde mannigfach belegt: Bei Prellungen und Verstauchungen, Sonnenbrand, Entzündungen der Haut und Gelenke (Knie!) helfen Topfenauflagen. Die Milchsäurebakterien im Topfen können Schleim verflüssigen und hemmen Entzündungsstoffe. Die feuchte Kälte wirkt kühlend, schmerzlindernd und abschwellend, entzieht dem Entzündungsherd Wärme. Gegen Husten hingegen muss der Topfenwickel warm eingesetzt werden.

Topfen immer zum Auflegen auf ein Leinentuch geben, nicht direkt auf die Haut aufbringen.

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