Täter erschossen

Sydney-Drama: Drei Tote nach Sturm auf Geisel-Café

Ausland
15.12.2014 21:55
Das Geiseldrama von Sydney ist nach 16 Stunden blutig zu Ende gegangen: Die Polizei stürmte am Montagnachmittag (Dienstagnacht Ortszeit) jenes Café, in dem sich ein islamistischer Geiselnehmer mit seinen Opfern verschanzt hatte. Schreckliche Bilanz: Insgesamt drei Menschen kamen ums Leben, vier wurden verletzt. Unter den Toten ist auch der Geiselnehmer, ein polizeibekannter selbst ernannter Scheich.

Neben dem 50-jährigen Täter seien zwei Geiseln, ein 34-jähriger Mann und eine 38-jährige Frau, ums Leben gekommen, teilte die Polizei nach dem Sturm auf das Café mit. Zwei Frauen wurden laut Behörden mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, eine weitere Frau erlitt eine Schussverletzung an der Schulter. Ein Polizist wurde durch Schrotkugeln im Gesicht verletzt.

Wenige Minuten vor dem Einsatz waren weitere Geiseln freigekommen. Insgesamt konnten elf der nach letzten Angaben rund 20 Menschen, die der Mann in seiner Gewalt hatte, flüchten. Die Erstürmung erfolgte unter schwerem Polizeifeuer.

Die Ereignisse rund um die Erstürmung im krone.at-Überblick:

  • 19.45 Uhr: Die Behörden geben die traurige Bilanz des 16-stündigen Nervenkriegs bekannt: Drei Menschen sind tot, vier weitere wurden verletzt.
  • 18.11 Uhr: Australiens Ministerpräsident Tony Abbott bezeichnet die Geiselnahme als "sehr beunruhigendes Ereignis". Schon zuvor hatte er von einem politischen Hintergrund der Wahnsinnstat gesprochen.
  • 18.01 Uhr: Die Erstürmung des Cafés fand offenbar unter heftigen Gefechten statt, berichten zahlreiche Medien. Mehrere Geiseln seien dabei verletzt worden. Laut dem Sender Channel Seven waren zuletzt 15 Menschen in der Gewalt des Geiselnehmers.
  • 17.29 Uhr: Auch der TV-Sender Sky berichtet von einer weiteren Person, die neben dem Geiselnehmer getötet worden sei.
  • 17.23 Uhr: Der Geiselnehmer ist tot, berichtet das australische Fernsehen. Der Mann sei bei der Erstürmung ums Leben gekommen. Ob in den dramatischen Augenblicken weitere Menschen getötet wurden, ist weiterhin nicht offiziell bekannt. Zahlreiche Medien hatten zuvor von mindestens zwei Toten berichten.
  • 17.09 Uhr: Insgesamt sechs Menschen konnten unmittelbar vor dem Sturm auf das Café flüchten, wie nun offiziell bestätigt wird. Damit ist es im Lauf des Tages elf Menschen gelungen, unverletzt aus dem Gebäude zu gelangen.
  • 17.08 Uhr: Auch andere Medien berichten von mindestens zwei Toten und mehreren Verletzten. Zumindest vier Menschen wurden laut Augenzeugen auf Bahren aus dem Gebäude getragen.
  • 16.59 Uhr: Die von CNN gemeldeten Opferzahlen bleiben unbestätigt. Die Behörden wollen sich noch nicht dazu äußern, bestätigen jedoch das Ende der Geiselnahme.
  • 16.52 Uhr: Die Polizei erklärt die Geiselnahme für beendet.
  • 16.45 Uhr: CNN meldet, es gebe zwei Tote und drei Schwerverletzte. Über den Zustand des Geiselnehmers heißt es, "he's down" ("er wurde überwältigt").
  • 16.23 Uhr: Laut Augenzeugen sind Schüsse zu hören. Fernsehsender zeigen Bilder von Polizisten in der Nähe des Cafés.
  • 16.21 Uhr: Die Polizei beginnt mit ihrem Sturm auf das Café. In der australischen Metropole ist es 2.21 Uhr.
  • 16.15 Uhr: Laut Agenturmeldungen sind weitere Geiseln freigekommen. Die Anzahl der befreiten Menschen ist noch nicht klar.
  • 15.11 Uhr: Der Geiselnehmer wird als iranischer Flüchtling identifiziert. Polizeikreisen zufolge trägt er den Namen Harun Monis. Medien bezeichnen ihn als selbst ernannten Scheich.

Das Geiseldrama hatte Australien seit der Nacht auf Montag (Montag früh Ortszeit) in Atem gehalten. Der radikalislamische Geiselnehmer hatte in dem Café in Sydney zahlreiche Menschen in seine Gewalt gebracht. Zwei Frauen wurden gezwungen, eine schwarze Flagge mit dem muslimischen Glaubensbekenntnis in eine Fensterscheibe zu halten.

Wie viele Menschen der Mann in seiner Gewalt hatte, war auch nach Beendigung des Geiseldramas nicht ganz klar. Laut Polizei sollen es "weniger als 30" gewesen sein, einigen von ihnen glückte schon vor dem Sturm auf das Café die Flucht. Nach Angaben der Polizei wurde bis zur Erstürmung keine der Geiseln verletzt.

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