"Narrische" Idee

CSU für “Deutsch-Zwang” zu Hause

Ausland
09.12.2014 18:00
Ein Vorschlag der bayrischen CSU sorgt derzeit für helle Aufregung in Deutschland. In einem parteiinternen Papier wird die Forderung diskutiert, dass Ausländer, die in Deutschland wohnen, "angehalten" werden sollten, auch innerhalb der Familie Deutsch zu sprechen. Neben der Opposition distanzierte sich am Wochenende auch die Schwesterpartei CDU von dem Vorschlag - und auf Twitter wird heftig diskutiert.

CDU-Integrationsbeauftragter Martin Neumeyer sprach von einem "Schmarrn". Und CDU-Generalsekretär Peter Tauber ließ auf seiner Facebook-Seite wissen: "Ich bin der Meinung, dass es die Politik nichts angeht, ob ich daheim lateinisch, klingonisch oder hessisch rede."

"Jetzt ist die CSU narrisch geworden"
Auch die Reaktionen anderer politischer Parteien waren mitunter recht deftig. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sagte: "Die CSU ist in Absurdistan angekommen." Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Thomas Oppermann, warnte vor einer "Sprachpolizei" und meinte gegenüber der "Welt": "Der Vorschlag eignet sich für den Satiregipfel." Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, kommentierte: "Jetzt ist die CSU narrisch geworden."

"Was ist mit Haustieren?"
Auch im Netz erntet die CSU reichlich Spott nach Bekanntwerden des Leitantrags, der kommendes Wochenende im Rahmen des Parteitages in Bayern diskutiert werden soll. So finden sich unter dem Twitter-Hashtag #YallaCSU mitunter sehr böse Kommentare. So mancher User fragt sich, was denn zum Beispiel mit Haustieren passieren solle, die die deutsche Sprache nicht um alles in der Welt erlernen und weder im öffentlichen Raum noch zu Hause sprechen wollen...

Satire-Vorschlag: Auf Deutsch fluchen und Pkw-Maut sparen
Auch die Satire-Redaktion von Spiegel Online ließ sich von der Integrations-Idee inspirieren und schrieb über den Vorschlag, man könnte doch ausländischen Autofahrern, die auf deutschen Straßen auf Deutsch fluchten, die Pkw-Maut erlassen. "Schon die Verwendung einfacher landestypischer Formulierungen wie 'Ich hatte Vorfahrt, du Idiot!', 'Frau am Steuer: Abenteuer!' oder 'He, Opa, grüner wird's nicht!' soll genügen, um jeweils zehn Kilometer auf einer deutschen Autobahn reisen zu dürfen.

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