Am 1. November

Zu Allerheiligen wird das Leben neu gefeiert

Österreich
01.11.2014 10:13
An den beiden ersten Tagen im November werden Allerheiligen und Allerseelen gefeiert. Der 1. November gilt in der katholischen Kirche als hoher Festtag. Doch im Unterschied zum 2. November ist er kein Tag des Totengedenkens, sondern es wird das neue Leben gefeiert, in welches die Heiligen gelangt sind und das allen Christen verheißen wird.

Allerheiligen ist von dem Glauben geprägt, dass viele Menschen nach ihrem Tod ihr Lebensziel bei Gott erreicht haben und deshalb auch Heilige genannt werden können. Die katholische Kirche gedenkt daher an diesem Tag der vielen unbekannten Heiligen, die in keinem Kalender stehen. Auch die protestantischen und lutherischen feiern am 1. November den Gedenktag der Heiligen.

Die Wurzeln des Festes finden sich im Orient, wo man schon im vierten Jahrhundert einen Gedächtnistag für alle Märtyrer beging. Das Datum war in den verschiedenen frühchristlichen Teilkirchen allerdings unterschiedlich. So sind der Freitag nach Ostern, der 13. Mai und der Sonntag nach Pfingsten als Gedächtnistage überliefert.

Ausbreitung im Westen durch Papst Bonifatius IV.
Die Ausbreitung des Festes hängt möglicherweise mit der Weihe des Pantheons in Rom zu einer Kirche zu Ehren der Mutter Gottes und aller heiligen Märtyrer durch Papst Bonifatius IV. im Jahr 610 zusammen. Bonifatius ordnete damals einen jährlichen Feiertag an, dieser fiel aber damals auf den Sonntag nach Ostern. Der 1. November wurde erst im neunten Jahrhundert durch Ludwig den Frommen in Frankreich eingeführt.

Heute nutzt der überwiegende Teil der Bevölkerung den Feiertag zum Friedhofsbesuch, die Gräber werden mit speziellen Gestecken gescmückt. An diesem Tag findet traditionsgemäß durch die katholische Kirche auch die Segnung der Gräber statt. Ein regional auch in Österreich bekannter Brauch ist der Allerheiligenstriezel, den die Tauf- oder Firmpaten an ihre Patenkinder verschenken.

Allerseelen als Gedächtnistag für Verstorbene
Allerseelen, der kein offizieller Feiertag ist, hat seine Wurzeln im Gebet für die Verstorbenen, das bei den Christen seit dem zweiten Jahrhundert überliefert ist. Das eigentliche "Geburtsjahr" des Allerseelen-Tages ist 998. In diesem Jahr setzte Odilo, Abt des Benediktiner-Klosters Cluny, für alle ihm unterstellten Klöster fest, dass am Tag nach Allerheiligen aller Verstorbenen durch Gebet und Messe zu gedenken sei. Dieser Gedächtnistag breitete sich dann rasch über Frankreich, England und Deutschland aus.

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