Mittels ESO-Teleskop

Astronomen finden um nahen Stern Hunderte Kometen

Wissenschaft
23.10.2014 09:19
Um einen - aus astronomischer Sicht - nahen Stern namens Beta Pictoris haben Forscher Hunderte Kometen entdeckt. Im Zuge der umfangreichsten Zählung von Kometen um einen Stern (sogenannten Exokometen) fanden sie heraus, dass diese zwei unterschiedlichen "Familien" angehören: alte, die den Stern schon mehrere Male nahe passiert haben, und jüngere, die vermutlich vom kürzlichen Auseinanderbrechen eines oder mehrere größerer Objekte stammen.

Fast 30 Jahre lang haben Astronomen feine Änderungen im Licht von Beta Pictoris gesehen, von denen sie glaubten, dass sie durch Vorbeiflüge von Kometen vor dem Stern verursacht wurden. Weil das schwache Leuchten der Exokometen vom gleißend hellen Licht des Sterns überstrahlt wird, können die Kometen von der Erde aus nicht direkt beobachtet werden.

Exokometen mit ESO-Teleskop beobachtet
Um die Exokometen von Beta Pictoris zu studieren, hat ein französisches Astronomen-Team um Flavien Kiefer sie mithilfe des HARPS-Instruments am 3,6-Meter-Teleskop (kleines Bild) des La-Silla-Observatoriums der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile näher unter die Lupe genommen. Bei der bis dato umfangreichsten Zählung von Kometen um einen Stern identifizierten sie fast 500 einzelne Exokometen, die unterschiedlichen Kometen-Familien angehören.

Dabei fanden die Forscher heraus, das die Exokometen der ersten Familie eine große Vielfalt an Umlaufbahnen besitzen und eine eher schwache Aktivität mit niedrigen Produktionsraten von Gas und Staub zeigen. Das deute darauf hin, dass diese Himmelskörper ihre Vorräte an gefrorenem Material durch ihre mehrmaligen nahen Vorbeiflüge an Beta Pictoris bereits verbraucht haben, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature".

Die Exokometen (das Video basiert auf einer künstlerischen Darstellung) der zweiten Familie sind viel aktiver und befinden sich außerdem auf nahezu identischen Umlaufbahnen, was darauf hinweist, dass die Mitglieder dieser Familie alle denselben Ursprung haben. Vermutlich entstanden sie beim Auseinanderbrechen eines großen Objektes, dessen Fragmente sich auf einer Umlaufbahn befinden, die Beta Pictoris streift.

Stern ist erst 20 Millionen Jahre alt
Beta Pictoris ist ein junger Stern, der sich ungefähr 63 Lichtjahre von der Sonne entfernt befindet. Er ist nur 20 Millionen Jahre alt, der zweithellste im Sternbild Maler und mit bloßem Auge am Südhimmel sichtbar. Er war einer der ersten Sterne mit einer großen Scheibe aus Staubtrümmern, den Astronomen gefunden haben. Beta Pictoris wird als archetypisches junges Planetensystem gepriesen, von dem man weiß, dass es vermutlich einen Planeten beherbergt, der sich auf einer Umlaufbahn in 1,2 Milliarden Kilometern Entfernung von seinem Zentralgestirn bewegt.

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