Räumten die Neffentrick-Betrüger in den Jahren 2011 und 2012 noch rund 400.000 bzw. 450.000 Euro bei ihren hinterhältigen Raubzügen von betagten und hilfsbereiten Mitmenschen ab, wurde es danach ruhiger. Dank guter Präventionsarbeit und Sensibilisierung der Bevölkerung schlugen die Betrügereien meist fehl.
Beim jüngsten Fall schlug nun die Polizei gleich vor Ort zu: Der 19-jährige Pole rief bei einer Linzerin (75) an, gab vor, er sei ihr Neffe und brauche dringend Geld für eine Wohnung. Doch die Frau und ihr 74 Jahre alter Partner bemerkten die Betrugsabsichten des Mannes und gingen zwar auf den Deal ein, alarmierten aber gleich danach die Polizei.
"Linzer spielte Opferrolle wie Hollywood-Schauspieler"
"Ab diesem Zeitpunkt spielte der Linzer seine Opferrolle wie ein Hollywood-Schauspieler", lobte LKA-Chef Gottfried Mitterlehner den 74-Jährigen. Gecoacht von Kriminalbeamten, vereinbarte der Linzer mit dem Täter einen Treffpunkt für die Übergabe der geforderten 24.000 Euro. Das Geldpaket sollte ein – völlig unbeteiligter – Taxler zur Landstraße bringen. Doch als dort der Pole seine Beute abholen wollte, klickten schon die Handschellen. Denn im Taxi war bereits ein Beamter mitgefahren.
Da die Polizei mögliche weitere Opfer des Trickbetrügers befürchtet, wurde ein Bild des Täters zur Veröffentlichung freigegeben. "Es laufen Ermittlungen, ob dem gefassten Polen weitere Straftaten nachgewiesen werden können. Oft schweigen Opfer solcher Betrüger aus Scham, sie sollen sich aber bitte bei uns melden", erklärte Chefinspektor Walter Rothländer, Fachbereichsleiter Betrug beim Landeskriminalamt Oberösterreich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.