krone.at-Satire

Bayern daheim gegen Roma mit Matthäus und Basler

Sport
22.10.2014 11:52
Lothar Matthäus statt Jerome Boateng, Mario Basler statt Arjen Robben und Sepp Maier statt Manuel Neuer - der FC Bayern wird nach dem 7:1-Schützenfest bei der AS Roma im Rückspiel in München in zwei Wochen einige personelle Umstellungen vornehmen. Um die Roma ein wenig mitspielen zu lassen, sollen außerdem David Alaba mit verbunden Augen, Philipp Lahm mit einem zurückgebundenen Bein und Franck Ribery nüchtern auflaufen.

Den Stein ins Rollen brachten mit ihrem prophetenhaften Habitus der intellektuell-visionären Weltverbesserer Österreichs Grüne, die die Zeichen der Zeit wieder einmal messerscharf erkannt und feinsinnig analysiert hatten. Der 7:1-Sieg sei nicht nur ein steriler Ausbund deutschen Größenwahns, sondern auch "ein weiteres alarmierendes Signal für die menschenverachtenden Hegemonie-Bestrebungen der raubtierkapitalistischen Millionärstruppe aus der ach so galanten Münchener Großstadt. Mit derartig fragwürdigen Aktionen untergraben Sie nicht nur ehrbare Werte wie Menschlichkeit und Chancengleichheit für alle im Fußball, sondern stellen auch eine Gefahr für ganz Europa dar", schrieb die grüne Vordenkerin Alev Korun in einem offenen Brief an Bayern-Boss Karlheinz Rummenigge.

Rummenigge gerührt
Rummenigge zuckte beim Öffnen des Briefs zusammen. "Dass sich die große Intellektuelle der Weltpolitik überhaupt mit einem Daher'grennten wie mir abgibt und mich persönlich anschreibt", dachte er, während seine Augen von feinem Glanz überzogen wurden. So hatte er sein Schaffen freilich noch gar nicht betrachtet. "Da müssen wir wirklich etwas machen", sagte er seinem Mitarbeiterstab und berief für das Rückspiel gegen die Roma hurtig Lothar Matthäus, Mario Basler und Sepp Maier ein.

"Jünger als Totti"
"Verglichen mit dem Totti sind die drei immer noch jung, aber nicht mehr ganz so fit und deswegen erhöhen wir die Chancen für die Roma", erklärte Rummenigge. "Wir wollen in München mit unseren BrüderInnen aus Rom ein gemeinsames Fußballfest feiern. Seien wir uns doch ehrlich: Wen interessieren Millionen? Es geht, da bin ich Alev Korun wirklich unendlich dankbar, dass Sie mir die Augen geöffnet hat, doch um was ganz Anderes: die Freude am Spiel, Menschlichkeit und interkulturellen Zusammenhalt."

Das erste Zusammentreffen
krone.at war dabei, als sich Matthäus, Maier und Basler zum Gespräch trafen, um eine Taktik für das Spiel gegen die Roma auszuhecken.

Maier: Pah, Mario, du oide Schweißdrüsen, wie schaust denn du aus? Host wieder g'suffa die gonze Nocht?
Basler: Nein, schlimmer! Ich hab als Stargast beim Ösi-Spielzeugsender Puls4 drei Stunden lang so tun müssen, als fände ich die Scherze des kleinen Holländers mit der Schmalzlocke und dem Dialekt, den kein Mensch versteht, gut. Dagegen ist ja selbst der aufrecht gehende Lustmolch Loddar Matthäus lustig.
Matthäus: Momendema! Das is doch ne Frescheid! Gehend muss ich mir von dir wirklich nicht sagen lassen.

Maier: So heat's doch auf, ihr zwoa Koks-Nosn! Mia miassn uns schließlich auf unser Spui gegen die Katzlmocha einstimmen. 90 Minuten lang soll ma aufgeigen gegen die Römer.
Matthäus: Ohne mich! Spätestens nach der Halbzeitpause bin ich weg.
Basler: Ach, der Vorzeigeathlet und ewig junge Matthäus hat nur Kondition für 45 Minuten, während der kettenrauchende und daueralkoholisierte Basler über die volle Distanz gehen soll?
Matthäus: Das ist es nicht! Ich muss meine Lebensgefährtin zu Bett bringen. Die darf noch nicht bis 11 Uhr am Abend wach bleiben.

Maier: Wissts ihr, wos da greßti Unterschied zwischen mir und eich zwoa is?
Basler: Du hast schon einmal gegen Ösis verloren? Wie war das in Cordoba?
Maier: Hoit's Mäu! I weiß, wie es sich anfühlt, den Henkelpott in die Höhe zu stemmen, während ihr zwoa Wiaschtl 1999 in zwoa Minuten a gonzes Match vergeigt hobts.
Matthäus: Momendema! Das is doch ne Frescheid! Als ich ausgewechselt wurde, ist's 1:0 für uns gestanden. Ich persönlich habe die Champions League also sehr wohl gewonnen. Deswegen hat mir meine Lebensgefährtin im Bastel-Unterricht auch einen Henkelpott gemalt, der jetzt bei mir in der Vitrine steht.
Basler: Soso, der feine Herr Matthäus ist also Champions-League-Sieger? Und wie heißt der Typ noch gleich, der mit seinem genialen Freistoß-Schlenzer die Bayern im Finale mit 1:0 in Front brachte?
Maier: Auf den Edelroller bist a no stuiz? Do hot der Schmeichel doch einen Schlogonfoi g'hobt, so wie der reagiert hot. Do hätt i vorher no an doppelten Flickflack g'mocht und dann den Ball mit meinen Oarschbacken gehalten.

Matthäus: Wollten wir nicht über das Spiel gegen die Roma sprechen?
Maier: Richtig, Lothar, manchmal hast selbst du helle Momente. Oiso, wie gehen wir's an?
Basler: Die ersten zwölf Freistöße schieß ich. Gibt's einen 13., schieß wieder ich.
Maier: Und woher krieg ma dann des Sauerstoffzelt?
Basler: Loddar, du bist doch so ein Fremdsprachengenie. Erklärst du unsere Strategie dem Guardiola?
Matthäus: Ich muss dringend weg, meine Lebensgefährtin von der Schule abholen.

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(Bild: KMM)



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