An Seite der Kurden

Niederländische Rocker kämpfen gegen den IS

Ausland
15.10.2014 15:15
Ihr Bandenname lautet "No Surrender" (Keine Kapitulation), sie stammen aus den Niederlanden und gehören neben den "Hells Angels" und den "Bandidos" zu den berüchtigten Motorradgangs, die die Straßen des Landes unsicher machen. Nun haben drei Bandenmitglieder Berühmtheit als "Söldner" erlangt: Sie kämpfen an der Seite der kurdischen Peschmerga gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.

Vor wenigen Tagen sind Videos aus Syrien aufgetaucht, in denen westeuropäische Männer zu sehen sind, die neben bewaffneten Einheiten der Kurden stehen und auf Niederländisch über die Beweggründe für ihre Reise ins Bürgerkriegsland erzählen: "Die Kurden werden schon so lange unterdrückt." Um ihnen zu helfen, seien die Mitglieder aus Amsterdam, Rotterdam und Breda eben nach Syrien geflogen, bestätigt Bandenchef Klaas Otto gegenüber der Online-Ausgabe der britischen Tageszeitung "Daily Mail".

Rockern drohen keine strafrechtlichen Konsequenzen
Auf Twitter wurde auch ein Foto von Ron, einem der "No Surrender"-Rocker, gepostet. Er hält eine Kalaschnikow in der Hand, hat eine Sonnenbrille auf und zeigt auch stolz seinen voll tätowierten Arm. Ron steht in einem überdachten Gefechtsstand, neben ihm ein Kurden-Kämpfer. Dieses Bild wird für den Niederländer wohl ohne juristische Konsequenzen bleiben, denn die Staatsanwaltschaft betont, dass es sich um keine strafrechtlich relevanten Dinge handle. Solange Ron und seine Freunde keine Kriegsverbrechen begehen, dürfen sie also so lange in den Reihen einer ausländischen Miliz kämpfen, wie sie wollen.

Einzige Einschränkung sei, dass die Rocker ihre Waffen nicht gegen niederländische Streitkräfte benützen. "Früher war es verboten, sich einer ausländischen Armee anzuschließen – das ist heute nicht mehr so. Nur Kampfhandlungen gegen die Niederlande sind strafbar", so Staatsanwaltssprecher Wim de Bruin zur "Daily Mail".

Zahlreiche ausländische "Söldner" in Kurden-Miliz
Die Niederländer sind nicht die ersten ausländischen "Söldner", die die Kurden im Kampf gegen die Dschihadisten unterstützen. Erst vor Kurzem hat die Nachrichtenagentur Reuters über mehrere US-Staatsbürger berichtet, die ebenfalls an vorderster Front gegen die Dschihadisten in Syrien und im Irak kämpfen.

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