Totalumbau bei OMV

Gerhard Roiss geht vorzeitig – Nachfolger gesucht

Wirtschaft
14.10.2014 20:21
In der börsenotierten OMV findet ein größerer Umbau in der Führung und in der Struktur statt. Vorstandschef Gerhard Roiss werde aus seiner Funktion mit 30. Juni 2015 ausscheiden, bestätigte das Unternehmen Dienstagabend nach einer Aufsichtsratssitzung entsprechende Medienberichte der vergangenen Tage. Der Aufsichtsrat habe sich mit Roiss auf ein "einvernehmliches" Ausscheiden geeinigt. Der Vertrag von Roiss wäre noch bis 2017 gelaufen. Nun wird ein Nachfolger gesucht.

Weiters werden die Geschäftsbereiche umgebaut, wodurch Gasvorstand Hans-Peter Floren seinen Bereich an einen anderen Vorstand verliert. Auch Florens Abgang dürfte somit bevorstehen. Mit ihm werden "Vertragsverhandlungen" aufgenommen werden, hieß es in einer Mitteilung.

Kritik am Führungsstil des OMV-Chefs
Ein Grund für den vorzeitigen Abgang von Roiss wird in der Unternehmensmitteilung nicht genannt. In Medien hieß es, dass es Kritik an seinem Führungsstil gebe. Er soll die Entmachtung von Floren betrieben haben. Nun dürften offenbar beide gehen. In Medien wurde OMV-Finanzvorstand David Davies als neuer Chef des Öl- und Gaskonzerns genannt.

Roiss (62), der an den Universitäten Wien, in Linz und Stanford (USA) seine Wirtschaftsausbildung absolviert hatte, war 1990 mit der Leitung des OMV Marketing betraut worden und wurde Vorstandsmitglied der PCD Polymere GmbH, 1997 deren Vorstandsvorsitzender. Seine erste Vorstandsaufgabe in der OMV-Konzernleitung übernahm Roiss 1997 - und zwar für Kunststoffe und Chemie. Im Jahr 2000 erhielt er zusätzlich den wichtigen Geschäftsbereich Exploration und Produktion (E&P) übertragen, "die" Cash-Cow des Ölriesen. 2002 avancierte Roiss zum Vize-Generaldirektor. Mit 1. April 2011 wurde Roiss OMV-Generaldirektor. Er ist auch Aufsichtsratschef der Rumänien-Tochter Petrom und bei der türkischen Petrol Ofisi.

Spekulationen über Abgang von ÖIAG-Chef Kemler
Auch über einen Abgang von ÖIAG-Chef Rudolf Kemler war in den letzten Wochen immer wieder spekuliert worden. Der OMV-Aufsichtsratspräsident und Chef der Staatsholding ist seit der Übernahme der Telekom Austria durch den mexikanischen Konzern America Movil umstritten. Die ÖIAG hält 31,5 Prozent an der OMV. Die Koalition plant einen Umbau der ÖIAG.

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