In Westafrika

WHO: Bald bis zu 10.000 Ebola-Fälle pro Woche

Ausland
14.10.2014 15:34
Der Ebola-Ausbruch in Westafrika mit vereinzelten Fällen auch in anderen Staaten der Welt sorgt weiter für Unruhe. Mehr als ein halbes Jahr nach der Identifizierung des Erregers nach Todesfällen in Guinea gibt es eine ernüchternde Bilanz: Bisher mehr als 4.400 Todesfälle, ein Ende der Epidemie scheint nicht in Sicht. Die Weltgesundheitsorganisation erwartet für Dezember 5.000 bis 10.000 neue Ebola-Fälle in Westafrika - pro Woche. Die EU bereitet inzwischen zivile und militärische Maßnahmen gegen die Seuche vor.

Seit Ausbruch der Epidemie seien laut WHO mehr als 8.900 Erkrankte gemeldet worden. Mehr als 4.400 Menschen seien gestorben. Sie kamen vor allem aus den am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone. Experten gehen außerdem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Krankheit breitet sich auf weitere Regionen in Afrika aus
Die Ebola-Krankheit habe zudem im Laufe eines Monats in Westafrika weitere Regionen erfasst, teilte die WHO am Dienstag in Genf mit. Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen in den Brennpunkten der am stärksten betroffenen Länder zurückgehe, wäre es viel zu früh und voreilig, darin einen Erfolg im Kampf gegen die Seuche zu sehen, warnte WHO-Vizedirektor Bruce Aylward.

In den westlichen Industriestaaten sind in den vergangenen Wochen unter erheblichem Aufsehen bisher nur ein paar Patienten angekommen. Es handelte sich zumeist um erkrankte Angehörige von Hilfsorganisationen. In Deutschland, wohin bislang drei Infizierte ausgeflogen wurden, starb zuletzt in der Nacht auf Dienstag ein UNO-Mitarbeiter aus Afrika (siehe Story in der Infobox). Wie sich eine Krankenschwester bei einem Ebola-Patienten in den USA trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen anstecken konnte, bleibt weiter unklar.

Flüchtling in Salzburg bleibt noch in Quarantäne
Jener 15-jährige Flüchtling aus Liberia, der vor wenigen Tagen als möglicher Ebola-Verdachtsfall in die Salzburger Landeskliniken eingeliefert worden war, wird unterdessen aus Sicherheitsgründen noch weitere neun Tage in Quarantäne bleiben - obwohl es ihm gut geht, er gesund und fieberfrei ist und keine Krankheitssymptome vorliegen, wie der Salzburger Gesundheitsreferent Christian Stöckl mitteilte.

Der Afrikaner war am 6. Oktober in Salzburg durch Schengen-Fahnder aufgegriffen worden und hatte erzählt, dass seine Familie an Ebola gestorben sei und er sie bis zuletzt gepflegt habe. Seitdem wird er in Salzburg betreut und beobachtet.

EU bereitet sich auf Kampf gegen Ebola vor
Im Kampf gegen eine Ausbreitung von Ebola bereitet indes nach den einzelnen Staaten auch die Europäische Union mögliche zivile und militärische Maßnahmen vor. Wie es in EU-Ratskreisen in Brüssel am Dienstag hieß, soll ein Strategiepapier des Europäischen Auswärtigen Dienstes mit konkreten Maßnahmen zu Ebola am kommenden Montag beim EU-Außenministerrat in Luxemburg diskutiert werden.

Bereits am Donnerstag kommen die EU-Gesundheitsminister in Brüssel zu einem Ebola-"Meinungsaustausch" zusammen. Dabei geht es um mögliche Maßnahmen im Flugverkehr.

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