An Mäusen untersucht

Bestimmte Fettsäuren schützen vor Diabetes

Wissenschaft
14.10.2014 10:42
Bestimmte, neu entdeckte Fettsäure-Moleküle, die im menschlichen Körper selbst produziert werden, schützen vor Diabetes und wirken entzündungshemmend. Das haben US-Forscher bei Studien mit Mäusen herausgefunden. Sie entdeckten dabei Fettsäuren - sie erhielten die wissenschaftlichen Bezeichnung FAHFA - die bislang völlig unbekannt waren und sich möglicherweise als Medizin eignen könnten.

Entdeckt haben Forscher um Barbara Kahn vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston (Massachusetts) und ihren Kollegen Alan Saghatelian vom Salk-Institut in La Jolla (Kalifornien) FAHFA bei einem speziellen Stamm von Labormäusen. Obwohl diese Tiere ungewöhnlich hohe Blutfettwerte aufweisen, sind sie völlig gesund und ihr Insulinhaushalt bleibt im Sollbereich.

Neue Fettsäure-Moleküle entdeckt
Deshalb untersuchten die Wissenschaftler die im Blut der Nager gefundenen Fett genauer. Dabei entdeckten sie eine Gruppe von Lipiden, die bei den Tieren in 16- bis 18-fach höherer Konzentration vorkamen als bei anderen Mäusestämmen. Zu ihrer Überraschung stellten die Forscher fest, dass diese FAHFA (die Abkürzung steht für fatty acid hydroxy fatty acids) bisher völlig unbekannt waren.

Für die Studie nahm das Team um Kahn und Saghatelian genetische Veränderungen an Labormäusen vor, sodass diese an einer Erkrankung litten, die der menschlichen Diabetes vom Typ 2 (früher als Altersdiabetes bezeichnet) entspricht. Verabreichten sie den Nagern Futter, dem FAHFA beigemengt war, dann verbesserte sich die Insulinausschüttung und der Blutzuckerwert sank signifikant.

Verwendung als Diabetes-Marker?
Auch beim Menschen wurde festgestellt, dass eine niedrige Konzentrationen an FAHFA-Molekülen mit einer höheren Diabetes-Wahrscheinlichkeit korrelieren. So war der FAHFA-Wert bei Probanden, die an einer Vorstufe von Diabetes ("Zucker") leiden, um 50 bis 75 Prozent niedriger als bei gesunden Menschen. "FAHFA könnte sich möglicherweise als Biomarker für eine beginnende Typ-2-Diabetes eigenen", so Kahn. Sie und ihr Kollege Saghatelian gehen davon aus, dass ihre Entdeckung künftig bei der Behandlung von Diabetes-Patienten von Nutzen sein können.

Die untersuchten Fettsäuren könnten nunmehr der "kleinen Liste der guten Fette" hinzugefügt werden, erläutert Saghatelian. Die Moleküle seien "erstaunlich", weil sie zudem entzündungshemmend wirkten. Die Forscher hoffen, dass man sie vielleicht bei entzündlichen Erkrankungen wie chronischer Polyarthritis oder Morbus Crohn einsetzen wird können.

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