Kolumbus-Flaggschiff

UNESCO: Wrack vor Haiti ist nicht “Santa Maria”

Wissenschaft
06.10.2014 14:04
Der angebliche Sensationsfund ist nun doch keiner: Bei einem vor der Küste von Haiti entdeckten Schiffswrack handle es sich nicht um die "Santa Maria", mit der anno 1492 Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, teilte die Weltkulturorganisation UNESCO am Montag in Paris mit. US-Forscher hatten im Mai verkündet, alles deute darauf hin, dass es sich bei dem Wrack um das Flaggschiff der Flotte handle (siehe Infobox). Schon damals hatten Experten Zweifel angemeldet.

Die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) hatte auf Bitten der Regierung von Haiti eine Expertenkommission losgeschickt. Die UN-Organisation teilte nun mit, das Wrack könne nicht die "Santa Maria" sein. In dem Bericht der Experten heißt es: "Es gibt nun einen unbestreitbaren Beweis, dass das Wrack das eines Schiffes aus einer viel späteren Zeit ist."

Der Bericht stützt sich demnach auf im September vorgenommene Unterwasser-Untersuchungen, bei denen sich herausstellte, dass die vor Ort gefundenen Befestigungen am Schiff auf eine Technik aus dem Ende des 17. oder des 18. Jahrhunderts zurückgehen. Außerdem liege das Wrack zu weit von der Küste entfernt.

Weitere Untersuchungen empfohlen
Die Experten der UNESCO empfahlen aber weitere Untersuchungen, um das tatsächliche Wrack der "Santa Maria" (das kleine Bild zeigt ein detailgetreues Modell des Schiffes) zu finden. Außerdem solle eine Auflistung aller wichtigen Wracks in dem Gebiet vorgenommen werden.

Der US-Unterwasserarchäologe Barry Clifford hatte Mitte Mai verkündet, alle geografischen, archäologischen und topografischen Analysen deuteten stark darauf hin, dass es sich bei dem Wrack vor Haiti um die "Santa Maria" handle (siehe Infobox). Clifford hatte zuvor unter anderem mit der Entdeckung des Schiffs des legendären Captain Kidd vor Madagaskar, einem Freibeuter des 17. Jahrhunderts, für Furore gesorgt.

Bei Entdeckung Amerikas auf Riff gelaufen
Kolumbus war mit dem Dreimaster "Santa Maria" 1492 auf der Suche nach einer westlichen Passage nach "Ostasien" mit dem Ziel Indien in See gestochen. Zu der Flotte gehörten auch die Schiffe "Pinta" und "Nina". Doch seine Expedition brachte ihn statt nach Indien nach Amerika. Vor der Insel Hispaniola lief die "Santa Maria" dann auf ein Riff und sank in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Auf der Insel liegen heute Haiti und die Dominikanische Republik.

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