"Dauerhaft verjüngt"

Neues Verfahren rettet historische Tondokumente

Wissenschaft
06.10.2014 13:35
In aller Welt kämpfen Archive mit der begrenzten Haltbarkeit von Magnetbändern und damit von Ton- und Filmaufnahmen, die bei nur rund 30 Jahren liegt. Am Phonogrammarchiv der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien wurde nun ein Verfahren zur Rettung solcher Tondokumente entwickelt, das bereits patentiert wurde.

Wie in vielen Institutionen kämpft man auch am Phonogrammarchiv mit der altersbedingten Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften von stark versprödeten und geschrumpften Magnetbändern auf Acetatbasis aus dem Ton- und Filmbereich.

Basierend auf der langjährigen Erfahrung mit der Übertragung und Digitalisierung historischer Tonträger konnten Forscher des Phonogrammarchivs in den vergangenen Jahren zahlreiche Erkenntnisse gewinnen, wie man schwer geschädigte Magnetbänder doch wieder spielbar macht. Diese vorerst experimentell gesammelten Daten wurden chemisch analysiert und darauf aufbauend das neue Verfahren entwickelt.

Material wird "dauerhaft verjüngt"
Das Verfahren ermöglicht nicht nur ein zerstörungsfreies Abspielen der Bänder, auch der chemische Alterungsprozess wird damit gehemmt oder - je nach Schädigungsgrad - sogar gestoppt. Das Material werde dabei nicht nur kurzfristig aufgefrischt, "sondern dauerhaft in seinen mechanischen Eigenschaften verjüngt", so die ÖAW. Die weitere Lagerungsfähigkeit werde dadurch langfristig erhöht. Ein weiterer Vorteil ist, dass die dabei verwendeten Chemikalien für Mensch und Umwelt unbedenklich sind.

Ein Patent für die neue Behandlungsmethode wurde bereits erteilt. In Kooperation mit dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik arbeiten die Wissenschaftler zudem daran, das Verfahren auch bei Filmmaterial anzuwenden.

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