Synode im Vatikan

Papst: “Müssen mit Gott Schrei des Volkes hören”

Ausland
05.10.2014 12:29
Papst Franziskus hat mit einem Festgottesdienst im Petersdom am Sonntag das zweiwöchige Bischofstreffen zur Lehre der katholischen Kirche zu Familie und Sexualität eröffnet. Bei strahlender Sonne strömten tausende Pilger zur Messe, mit der die Sondersynode zur Familienpastoral offiziell beginnt. Zuvor hatte der Papst betont, die Bischöfe müssten mit Gott den "Schrei des Volkes" hören. Er forderte eine "aufrechte, offene und brüderliche" Debatte.

Bei dem Gottesdienst am Sonntag äußerte Franziskus die Hoffnung, dass die Weltbischofssynode eine "gottgewollte Gelegenheit" sei, um die "Kirche und Gesellschaft zu erneuern". An Sonntagvormittag eröffnet der Papst die Synode über Familie und Ehe mit einem festlichen Gottesdienst auf dem Petersplatz. Dabei geht es um heiße Eisen der katholischen Glaubenslehre wie die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion oder den Umgang mit Homosexuellen.

Vor der Bischofssynode haben mehrere einflussreiche konservative Kardinäle gegen die Reformpläne des Papstes Stellung bezogen. Sie lehnen die Kommunion für Geschiedene in neuen Partnerschaften ab, weil sie nach katholischer Glaubenslehre permanent sündig leben. Der im Vorjahr zum Nachfolger Petrus gewählte argentinische Kardinal will die katholische Kirche näher zu den Menschen führen.

191 Bischöfe aus aller Welt in Rom
Insgesamt 191 Bischöfe aus aller Welt diskutieren bei der Synode über ein Arbeitspapier, in dem eine Kluft zwischen der Lebenswirklichkeit vieler Menschen und den Regeln der katholischen Kirche festgestellt wird. Sie werden von Laien beraten. Entscheidungen werden von dem vom Papst einberufenen Treffen nicht erwartet. Österreich wird durch den Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn vertreten.

Die eigentliche Arbeit der Synode beginnt am Montag. Die Beratungen finden hinter verschlossen Türen statt, die Öffentlichkeit soll aber täglich über den Verlauf informiert werden. Beschlüsse sind von dem Treffen nicht zu erwarten. In die Arbeiten der Synodenväter fließen die Ergebnisse des Vatikan-Fragebogens zum Thema Familie ein, der über die nationalen Bischofskonferenzen im Vorfeld der Synode verbreitet wurde. Bei der Familiensynode, die bis zum 19. Oktober dauert, geht es unter anderem um Themen wie Scheidung, Abtreibung oder die Homo-Ehe.

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