Nach Eingang der Auslieferungsbewilligung durch die norwegischen Behörden seien zwei Kriminalbeamte der Ermittlungsgruppe "14. Juli" nach Oslo geflogen, informierte am Donnerstag das Polizeipräsidium Oberbayern Süd. "Zusammen mit den Kollegen des Bayerischen Landeskriminalamts haben sie den 20-jährigen Tatverdächtigen in Norwegen übernommen und am 1. Oktober auf dem Rückflug nach Deutschland begleitet."
Verdächtiger schweigt zu den Vorwürfen
Der Bundeswehrsoldat aus Rheinland-Pfalz wurde am Mittwochabend dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Traunstein zur Eröffnung des Haftbefehls vorgeführt und anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Er habe sich bisher weder gegenüber der Kriminalpolizei noch gegenüber dem Ermittlungsrichter zu den Tatvorwürfen geäußert, so die Polizei.
Seitens der Staatsanwaltschaft Traunstein war die Auslieferung des 20-Jährigen im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens an die norwegischen Behörden beantragt worden. Da Norwegen kein Mitglied der Europäischen Union ist, erfolgte die Zusammenarbeit der Justizbehörden auf diplomatischem Weg. Die Voraussetzungen für einen Europäischen Haftbefehl, gleichbedeutend mit einem vereinfachten Auslieferungsverfahren, sei nicht zum Tragen gekommen, informierte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd.
72-Jährigen getötet, 17-Jährige überfallen und schwer verletzt
Der vor der Bluttat in Reichenhall stationierte Soldat aus Rheinland-Pfalz steht im Verdacht, in der Nacht nach dem Finale der Fußball-WM einen 72-Jährigen getötet und ein Mädchen ausgeraubt zu haben. Die 17-Jährige wurde dabei schwer verletzt und musste im Salzburger Landeskrankenhaus medizinisch betreut werden.
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