In Europa und USA

Dschihadisten planten Anschlag mit Zahnpasta-Bombe

Ausland
24.09.2014 09:08
Die bei den US-Luftangriffen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien ebenfalls unter Beschuss genommene Dschihadistengruppe Khorasan ist nach Angaben des Pentagons kurz vor einem Terroranschlag gestanden. Die bisher weitgehend unbekannte Organisation sei unmittelbar vor "der Ausführungsphase eines Angriffs entweder in Europa oder in den USA" gestanden, erklärte William Mayville, Einsatzleiter des US-Verteidigungsministeriums, am Dienstag. Dabei habe sich Khorasan unkonventioneller Methoden bedienen wollen.

Die im vergangenen Jahr in Syrien gegründete Miliz wird laut "New York Times" vom 33-jährigen Kuwaiter Muhsin al-Fadhli angeführt, einem der engsten Vertrauten des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden. Khorasan setzt sich nach US-Geheimdienstangaben aus Al-Kaida-Mitgliedern aus dem Nahen Osten, Nordafrika und Südasien zusammen.

Der Unterschied zwischen Khorasan und IS: Während die Kämpfer des Islamischen Staats wie eine Armee operieren und sich - zumindest bislang - auf die Eroberung von Territorien in Syrien und im Irak zur Gründung eines Kalifats konzentrieren, setze Khorasan demnach auf klassische Anschläge im Ausland. Dazu rekrutiere die Terrorgruppe gezielt Dschihadisten aus dem Westen – vor allem, da deren Pässe bei Sicherheitskontrollen vor Flügen nach Europa oder in die USA nicht so auffielen.

Miliz tüftelte an mit Sprengstoff gefüllten Zahnpastatuben
Wie CNN am Dienstag unter Berufung auf US-Geheimdienstmitarbeiter berichtete, wollten die Khorasan-Dschihadisten mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Flugzeug in die Luft jagen. Zu diesem Zweck hätte die Terrorgruppe an Sprengstoffen getüftelt, die unbemerkt durch die Sicherheitsschleusen an Flughäfen geschmuggelt werden können. Der Anschlag sowie weitere Attentate hätten demnach mit Sprengstoff in Zahnpastatuben oder mit in Sprengstofflösungen getränkten Kleidungsstücken verübt werden sollen.

Wie Mayville erklärte auch US-Justizminister Eric Holder, dass Khorasan nahe vor einem Anschlag stand. Details zum mutmaßlichen Ziel der Terroristen nannte er nicht. Washington habe die Gruppe jedoch "einige Zeit" beobachtet, bevor man sich zu den Luftschlägen gegen Khorasan in Syrien entschieden habe. Holder meinte weiter, die US-Luftangriffe gegen die Extremisten würden so lange fortgesetzt, bis deren Fähigkeiten zu Attacken auf die USA oder Verbündete drastisch herabgesetzt seien.

Khorasan-Anführer Fadhli wusste vorab von 9/11-Anschlägen
Khorasan ist benannt nach einer historischen Region, die in vor- und frühislamischer Zeit Teile des heutigen Iran und Irak sowie Afghanistans, Turkmenistans und Usbekistans umfasste. Muhsin al-Fadhli, der Anführer der Organisation, gehörte nach Erkenntnissen des US-Außenministeriums zu den wenigen Al-Kaida-Insidern, die im Vorfeld des 11. September 2001 einen Hinweis auf die bevorstehenden Anschläge erhielten.

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