Nordirland-Konflikt
Protestanten-Politiker Ian Paisley gestorben
Seine Kritiker bezeichneten ihn als Scharfmacher bzw. als "Dr. No", weil er als protestantischer Pfarrer von der Kanzel gegen die Aussöhnung mit den Katholiken Stimmung machte. Paisley hat aber später auch im Friedensprozess mitgewirkt und als erster Ministerpräsident Nordirlands eine gemeinsame Regierung mit seinem langjährigen Intimfeind, dem pro-irischen Sinn-Fein-Politiker Martin McGuinness gebildet.
Ein Jahr später gab Paisley das Amt aber wieder ab und trat auch als DUP-Vorsitzender zurück. 2010 beendete er nach 40 Jahren sein Mandat im britischen Unterhaus. Als Lord Bannside hatte er anschließend einen Sitz im House of Lords, dem Oberhaus des britischen Parlaments.
Ian Paisley war seit längerer Zeit schwer krank und hatte die letzten Jahren zurückgezogen gelebt. "Mein geliebter Ehemann Ian ist an diesem Morgen in die ewige Ruhe eingetreten", hieß es in einem Statement von Eileen Paisley.
Vize-Regierungschef: Aus Gegnern Freunde geworden
Vize-Regierungschef McGuinness äußerte sich bestürzt über den Tod Paisleys. Aus einem politischen Gegner sei ein Freund geworden, erklärte McGuinness. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten seien sich beide über eine Sache einig gewesen: "Das Prinzip, wonach unsere Leute besser in der Lage sind, sich selbst zu regieren als jede britische Regierung". McGuinness würdigte das politische Spätwerk seines Weggefährten, der sich um die Einigung der politischen Lager in Nordirland verdient gemacht habe.
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