Es mangelt an allem

Liberia: Nationale Existenz durch Ebola bedroht

Ausland
10.09.2014 17:31
Die grassierende Ebola-Epidemie in Westafrika bedroht mittlerweile einen gesamten Staat: Mit eindringlichen Worten hat Liberia vor dem UNO-Sicherheitsrat um internationale Hilfe gebeten. Die Epidemie breite sich wie ein Flächenbrand aus und gefährde die nationale Existenz, sagte Verteidigungsminister Brownie Samukai in New York. Das Gesundheitssystem des Landes sei völlig überlastet.

"Das tödliche Ebola-Virus hat die normale Funktionsfähigkeit unseres Staates beeinträchtigt", zitierte die BBC den Minister. Seinem Land mangle es an der Infrastruktur, den logistischen Kapazitäten, dem Fachwissen und dem nötigen Geld, um die Krankheit effektiv zu bekämpfen.

Fokus auf Ebola - andere Krankheiten kaum behandelt
Die Organisation World Vision verwies darauf, dass in Liberia und Sierra Leone gewöhnliche Krankheiten oft nicht mehr behandelt würden. "Hunderte von Kindern bleiben im Moment unterversorgt und sterben - vor allem an eigentlich leicht behandelbaren Krankheiten wie Malaria, Typhus und Lungenentzündung", sagte die Kinderärztin Sara Hommel, die in Sierra Leones Hauptstadt Freetown arbeitet. Schwangere würden aus Angst vor einer Ansteckung keine medizinische Hilfe mehr in Anspruch nehmen, bei Komplikationen könne dann nicht fachgerecht geholfen werden.

Nach jüngsten Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO verzeichnete Liberia mit 2.046 Infizierten knapp die Hälfte aller gemeldeten Ebola-Infektionen und mit 1.224 mehr als die Hälfte der registrierten Todesfälle. Insgesamt sind in Westafrika bereits 2.296 Menschen an Ebola gestorben. Die Dunkelziffer liegt vermutlich wesentlich höher. Schwer betroffen sind auch Guinea und Sierra Leone.

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