"Krone"-Interview

Status Quo: “Kein Erfolg ohne Entertainment”

Musik
03.09.2014 17:00
Status Quo sind nicht nur eine der kommerziell erfolgreichsten, sondern auch beliebtesten Rockbands der Welt. Neben unzähligen Liveshows, einer brandneuen Live-CD und einem in Arbeit befindlichen Studioalbum treten die Briten am 6. September auch bei Andreas Gabaliers "Volks-Rock-'n'-Roll-Show" auf. Grund genug, um uns beim Seerock-Festival in Graz mit Frontmann Francis Rossi zu verabreden. Der juvenile 65-Jährige packte sogleich eine kräftige Dosis britischen Charme samt Humor aus und sprach bereitwillig über falsche Karriereschritte, die eigene Drogenvergangenheit, weshalb Partner Rick Parfitt die größte Diva ist und junge Bands nicht den Kultstatus der alten haben.
(Bild: kmm)

"Krone": Francis, mit Status Quo warst du schon unzählige Male in Österreich unterwegs. Erinnerst du dich an bestimmte Auftritte?
Francis Rossi: Was mir als Erstes dazu einfällt, ist, dass die Österreicher innerhalb der letzten fünf bis zehn Jahre ein wesentlich besseres Publikum geworden sind. Davor waren sie immer so ruhig und zurückhaltend.

"Krone": Distanzierter also?
Rossi: Vielleicht etwas konservativer? (lacht) Mir ist einfach aufgefallen, dass sich hier viel verändert hat. Die Spanier etwa sind sehr euphorisch, obwohl sie meistens keine Zeile des Textes mitsingen können, die Franzosen sind bei unseren Auftritten gerne mal betrunken und quatschen rein. Und die Österreicher waren eben sehr zurückhaltend.

"Krone": Am 6. September sieht man euch als Gäste von Andreas Gabaliers "Volks-Rock-'n'-Roll-Show".
Rossi: Wer? Gabalier? Ach so, ja, stimmt. Bei den ganzen Fernsehaufzeichnungen verliere ich den Überblick.

"Krone": Bist du kein Freund von TV-Shows?
Rossi: Ich bin einfach kein Freund des frühen Aufstehens. Wenn du auf Tour bist und live spielst, kannst du wenigstens etwas schlafen, aber TV-Shows zwingen dich noch früher aus dem Bett – zudem finden sie meist an tourfreien Tagen statt. Zwar sind unsere Beiträge oft nur zwei bis drei Minuten lang, aber ich bin kein großer Fan davon. Da wuseln immer so viele Fernsehleute herum – ich bin aber lieber inmitten von Rock-'n'-Roll-Menschen. Das ist meine Welt. Eine TV-Show ist natürlich gut für Status Quo, weil die Band damit sehr viele Menschen erreicht, aber persönlich mag ich sie einfach nicht.

"Krone": Du hast dieses Jahr bereits deinen 65. Geburtstag gefeiert und scheinst immer noch fit und motiviert genug zu sein, um unaufhaltsam zu touren.
Rossi: Na ja, nach den Gigs jetzt im Sommer würde ich gerne etwas runter vom Gas und mal ein Jahr Pause machen oder so. Aber dann bin ich ja schon 66 oder 67 und insofern klingt ein Jahr Pause auch unlogisch, oder nicht? Ich bin auf der Bühne wirklich glücklich, aber wenn ich in den Spiegel sehe, denke ich mir nur: "Oh, fuck…" (lacht) Dass ich heute so fit und auch dünn bin, verdanke ich mir selbst, weil ich die letzten 30 Jahre kontinuierlich darauf achte, diese Figur in Form zu halten. Jetzt im steigenden Alter muss ich das Trainingsprogramm zurückfahren, und das kann frustrierend sein.

"Krone": Fällt es dir heute nicht schwer, für die Tour Familie und Zuhause immer wieder zurückzulassen?
Rossi: Unlängst hatte ich Urlaub und den verbrachte ich mit meinen Kindern, den Kindern meines Bruders und seinen Enkeln in drei verschiedenen Häusern. Ich mag Urlaube nicht so gerne, bin aber oft doch froh, wenn ich mal daheim bin und abschalten kann. Ich vermisse die Familie mittlerweile mehr, als es früher der Fall war. Ich bin auch ein bisschen ängstlich, wenn es um das Touren geht. Wenn du jung bist, bist du dickköpfig und der Erfolg steigt dir schnell zu Kopf. Das ändert sich mit den Jahren, allerdings fürchtest du auch zunehmend, dass etwas danebengehen könnte. Auch auf der Bühne. Ich finde es zum Beispiel hier am Seerock nicht so toll, dass unser Set aufgrund der Scorpions so kurz ist und mir auch der Sound nicht sonderlich gefällt. Aber egal, was passiert – morgen geht es weiter. Wenn wir heute das beste Set, die beste Show aller Bands aller Zeiten spielen würden, beginnen wir morgen erst wieder bei null. Du erreichst einfach nie die Perfektion, aber das ist doch auch großartig. Es ist ärgerlich und großartig zugleich.

"Krone": Können dich Shows heute noch überraschen?
Rossi: Auf jeden Fall. In Wales gibt es etwa einen Platz, wo in den letzten 45 Jahren Leute wie Luciano Pavarotti oder Andrea Bocelli aufgetreten sind. Vom Pop/Rock-Sektor durften dort nur Jools Holland, Lana Del Rey und wir auftreten. Ein seltsamer Platz für Rock 'n' Roll und wir hatten auch Angst, dass wir das Publikum dort akustisch verletzen könnten. Aber wir gingen auf die Bühne und die Show war der Wahnsinn. Die Leute fragen auch immer wieder, ob Festivals wie Glastonbury oder das Hellfest etwas ganz Spezielles seien – nein, nicht mehr als jede andere Show. Dann fragen die Journalisten oft, ob man was Besonderes vorhat. War der gestrige Auftritt nichts Besonderes? Für mich gibt es kein spezielleres oder besonderes Publikum. Jedes ist gleich wichtig. Mit solchen Sachen musst du aufpassen. Du bist auf Besonderheiten nicht vorbereitet, es kann viel passieren und danebengehen, außerdem glauben die Leute dann, du machst immer irgendetwas Spezielles. Die Erwartungshaltung verändert sich. Hätte ich eine ultimative Show gespielt und sie heute auf der Bühne in Erinnerung, würde mich das nervös machen. Ich würde mich umbringen, könnte ich nicht ohne Druck und locker in ein Konzert gehen. Ende letzten Jahres haben wir etwa wieder im Züricher Hallenstadion gespielt, das wir etwa alle zwei Jahre mit 13.500 Menschen ausverkaufen. Letztes Jahr fand dort aber daneben noch eine andere Veranstaltung mit 3.000 Leuten statt und bei einem TV-Interview fragte mich eine Lady: "Warum haben Sie Angst, hier aufzutreten?" Ich antwortete: "Weil etwas danebengehen könnte." Da musst du dann aber durch. Wenn Fehler passieren, kannst du auch nicht entschuldigend flüchten – denn dann kriegst du keine Kohle für deinen Auftritt. Wir spielten ein Medley und schon am Anfang funktionierte meine Gitarre nicht mehr. Ich habe also knapp eine Viertelstunde gesungen, bis die Gitarre in den letzten Minuten des Medleys doch wieder funktionierte. Das hat mich total fertiggemacht. Nach der Show hat mir die Lady zum Auftritt gratuliert – sie hatte nichts davon mitbekommen. Ich wusste nicht, was da schlimmer für mich war. Dass sie und wohl auch die meisten anderen Fans das gar nicht mitbekommen haben oder das ich auf der Bühne vor lauter Sorgen fast gestorben wäre. (lacht) Das Geschäft ist einfach der Wahnsinn. Es gibt Shows, da könntest du sterben vor lauter Missgeschicken, andere sind wie ein Orgasmus. Aber sobald du von der Bühne gehst, ist alles Vergangenheit und morgen beginnt alles bei null. Als ich jung war, spielte ich mal eine Runde Monopoly. Ich habe dort so geschickt Häuser gekauft und taktiert, dass ich souverän gewann. Nach dem Spielende setzte eine totale Leere ein und ich habe das Spiel nie wieder angerührt. Sollte ich also jemals so eine perfekte Show spielen, bräuchte ich nicht weitermachen. Wenn wir auf die Bühne gehen, sind wir immer verdammt hungrig – wir essen nach 14 Uhr nichts mehr, um uns noch einmal ordentlich zu pushen. Allein der Hunger macht dich schon so wild auf der Bühne, dass die Show automatisch voller Energie ist.

"Krone": Ihr habt euch – wie viele andere Branchenkollegen auch – unter die Braumeister begeben und das eigene "Piledriver"-Bier veröffentlicht. Trinkst du es selbst?
Rossi: Auf Tour trinke nicht, aber ich kenne den Geschmack des "Piledriver"-Bieres. Ich habe italienische Wurzeln, also trinke ich lieber Lambrusco. Wenn ich Cranberry-Saft und Tonic-Water mit Wein vermische, klingt das wie ein Sakrileg, aber ich mag das. Ich könnte das sogar in Bier schütten. Aber ich muss aufpassen, dass ich davon nicht betrunken werde.

"Krone": Als du jung warst, hattest du aber so einige wilde Jahre.
Rossi: Ich habe etwa acht Jahre lang wie ein Böser Tequila gesoffen. Das war irre. Dazu noch Kokain – das war alles nicht so klug. Ich war niemals Biertrinker und immer haben mich alle dazu überreden wollen. Da sagst du natürlich nicht nein, aber ich bin dann stets recht schnell zur Bar abgerauscht, um auf Tequila umzusteigen. Diese Zeiten sind aber vorbei. Auch wenn es traurig klingt, ich habe keinen Spaß dabei, betrunken zu sein. Es ist schwer in diesem Geschäft. Jeder ist die ganze Zeit besoffen und während du noch immer an der Limonade nippst, schlachwert wahrscheinlich auch die sozialen Kontakte im Umfeld.
Rossi: Das interessiert mich sowieso nicht, ich gehe heim. Das macht mich mittlerweile zu einer ziemlich langweiligen Person. Ich verlasse mein Haus und starte die Tour – ich beende die Tour und gehe gemütlich heim.

"Krone": Rick Parfitt und du sind so etwas wie die besten Freunde und eines der längstdienenden, bekanntesten Songwriter-Duos überhaupt. Bringt so eine Nähe nicht auch Schwierigkeiten mit sich?
Rossi: Auf jeden Fall. Ich bin mit Rick länger zusammen als mit meiner Ex-Frau und meiner derzeitigen Frau, mit der ich 26 Jahre liiert bin. Mit Rick hänge ich zusammen, seit wir 17 oder 18 sind. Manchmal ist die Beziehung zwischen uns großartig, manchmal überhaupt nicht. Aber wir kämpfen niemals. Wenn es einmal so weit kommt, dass du eine Schlägerei anzettelst oder dir die Hand auskommt, dann gibt es kein Zurück mehr. Da musst du aufpassen, und das haben wir bislang gut hingekriegt. Wir sind sehr professionell. Manchmal reden wir tagelang kein Wort miteinander, aber sobald wir auf die Bühne gehen, funktioniert das Zusammenspiel. Ich denke, das liegt daran, dass wir uns so glücklich schätzen können. Das macht uns auch sehr dankbar. Wir haben diese kollektive Energie auf der Bühne, die einfach unersetzbar ist.

"Krone": Wer ist von euch die größere Diva, wenn es zum Streit kommt?
Rossi: Rick natürlich, er ist die Blondine. (lacht)

"Krone": Letztes Jahr habt ihr euch mit der Ur-Originalbesetzung zusammengeschlossen, um ein paar ausgewählte Shows zu spielen. Mit Bassist Alan Lancaster gab es viele Jahre nicht das beste Verhältnis. Wie seid ihr wieder zusammen gekommen?
Rossi: Vor etwa sechs Jahren hat mich mein Manager ans Telefon geholt, weil Alan dran war und mit mir sprechen wollte. Er hat sich für viele Dinge aus der Vergangenheit entschuldigt und so manches eingesehen. Ich weiß noch, dass er damals zu dieser Show nach Sydney kam und es war plötzlich so wie damals mit elf, als wir uns das erste Mal trafen. Ich ging mit ihm zur Schule und ich erinnerte mich plötzlich an all die guten Tage. Als wir dann aber ein paar Monate gemeinsam unterwegs waren, haben dieselben Probleme von damals überhand genommen. Ich bin froh, dass wir diese Shows durchgezogen haben. Für mich und für die Fans. Aber sie hassen mich dafür, dass wir die Band so nicht weitergeführt haben – es wäre für mich aber unmöglich gewesen. Unsere derzeitige Band ist Status Quo. Ich weiß schon, dass das Original beliebter ist, aber Alan spielt ganz anders als früher. Die derzeitige Besetzung hat so viele Shows zusammen gespielt, egal ob vor 500 oder 100.000 Menschen – wir sind einfach eingespielt und es passt. Mit den anderen war das leider nicht mehr möglich. Es war schön, aber es ist erledigt.

"Krone": Wie geht's mit Status Quo jetzt weiter?
Rossi: Wir sind gerade dabei, ein Album zu schreiben, das so manchen überraschen wird. Es könnte eine negative Überraschung sein, aber es wird jedenfalls eine Überraschung. (lacht)

"Krone": Es gibt auch sehr viele Status-Quo-Fans, die mit eurem letzten Album "Bula Quo!" ganz und gar nicht glücklich sind.
Rossi: Das Album war auch nur eine Beifügung zu unserem Film. Wir bekamen die Anfrage und haben zugesagt. Manchmal sind die Entscheidungen gut, manchmal schlecht, aber wir sind professionell genug, dass wir zu ihnen stehen. Wir hatten viel Spaß im Entstehungsprozess, aber der Film war nicht gut. Das Album selbst war durchschnittlich. Würde jetzt jemand kommen und mir erzählen wollen, "Bula Quo!" wäre das beste Album unserer Karriere, würde ich ihm kein Wort glauben. Es gibt aber ein paar gute einzelne Songs. Es ist aber nicht einfach, die Fans zufriedenzustellen. Sie wollen, dass du dich stilistisch keinen Millimeter bewegst, und haben vor Veränderung mehr Angst als die Band selbst. Da geht es ja nicht nur uns so, sondern auch Deep Purple, AC/DC oder wem auch immer. Aber Leute – es ist nur Musik, nicht mehr! Ich selber mag auch Pavarotti, ich mag Fall Out Boy, ich mag die Killers, die Eagles und Fleetwood Mac. Es ist nicht so, dass ich nur eine Art von Musik mag – wer so denkt, der ist seltsam. Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich im Radio einen Song hörte, lauter machte, der Song mir gefiel, ich noch lauter machte und dann draufkam, dass der Song von jemandem ist, den ich gar nicht mag. So ging es mir vor zwei Jahren mit einem Lied der Pet Shop Boys. Ich mag die Musik der Jungs wirklich nicht, aber die Single war einfach der Wahnsinn. Als wir jünger waren, hätten wir dem Song keine Beachtung geschenkt – jetzt überlegen wir uns vielleicht sogar eine Cover-Version. Das ist das Geschäft der alten Leute. (lacht) Es ist so schön, wenn du etwas nicht kommen siehst und es dich trifft. Das kann ganz unerwartet sein. Erinnerst du dich an die Sugababes? Die hatten "Push The Button" – da musste ich im Fitnesscenter plötzlich mit dem Training aufhören, so mitgerissen hat mich diese Melodie. Warum mussten wir beim Musikgeschmack plötzlich so elitär oder pseudointellektuell werden? Ich liebe Songs, die mich einfach mitreißen. Nicht dass ich in den Spiegel sehe und draufkomme, ich hätte vergessen, wer ich wirklich bin. Ich bin ein 65-jähriger Typ – da kann man einfach nicht mehr alles machen. (lacht)

"Krone": Den ärgsten Stilbruch hattet ihr sicher mit eurer Kooperation mit der deutschen Techno-Band Scooter. Was haben die Fans dazu gesagt?
Rossi: Die haben das Projekt gehasst. Wir waren sofort begeistert von der Idee, aber die Fans leider nicht. Aber das ist genau dieses elitäre Denken – du stoppst dich selbst und bekommst Angst, ob du dieses oder jenes machen sollst oder darfst. Wir als ältere Band können uns das erlauben. Fallen wir auf die Schnauze, dann stehen wir auf und gehen das nächste Thema an. Die "X-Factor"-Generation hat da schon größere Probleme damit. Das Geschäft ist brutal, diese Erfahrung mussten wir in den Jugendtagen selbst machen. Können wir einen Plattenvertrag haben? Nein. Können wir einen Verbreitungsdeal für das Album haben? Nein. Könnt ihr unsere Single im Radio spielen? Nein. Deshalb sind die Fans so wichtig. Die Fans sind auf der "Ja"-Seite. Sie wollen deine Songs hören, sie wollen dich sehen und sie wollen auch dein Album kaufen.

"Krone": Würdest du Status Quo unter den heutigen Bedingungen noch einmal starten?
Rossi: Das ist schwer zu sagen, denn für bestimmte Erfahrungen bin ich zu alt. Ich würde es wohl machen, weil ich Musik mag. Du verkaufst vielleicht nicht mehr so viele Alben, aber du kannst ein ganzes Album in deinem Schlafzimmer aufnehmen – das war zu meiner Zeit völlig unmöglich. Als ich mein erstes Vier- oder Achtspurgerät bekam, war ich begeistert. Aber ich musste zuerst das Schlagzeug einspielen, dann den Bass. Wenn etwas zu leise oder laut war – noch einmal von vorne. Heute drehst du einfach den Lautstärkeregler in die richtige Richtung und fertig. Für die technischen Möglichkeiten von heute verspüre ich durchaus etwas Neid.

"Krone": Früher war es aber einfacher, etwas Neues zu kreieren.
Rossi: Das ist ja die Gefahr. Wir suchen immer nach dem Neuen – warum machen wir das? Wenn ich Radio höre, dann suche ich nicht nach dem Neuen, sondern nach etwas, das mir gefällt, das mich mitreißt. Es können von mir aus die gleichen drei Akkorde, die gleichen Harmonien und ähnliche Gesangsstimmen sein – wenn der Track eingängig ist, dann ist er gut. Als Musiker müssen wir sehr verantwortungsvoll und achtsam sein. Wir müssen Musiker und Entertainer sein. Die perfekten Musiker sitzen zu Hause und werden immer besser – aber ohne Entertainmentqualitäten gibt es keinen Platz auf der Bühne.

"Krone": Denkst du, viele jüngere Musiker haben die falschen Ziele? Dass sie den schnellen Ruhm über das Könes Musizierens. Ich verfolge seit etwa 20 oder mehr Jahren einen ähnlichen Stil und entwickle mich weiter. Andere entwickeln sich ebenfalls weiter und werden zu technisch oder komplex. Ich habe das schon oft erlebt, dass jemand den Gitarristen oder Bassisten einer Band respektiert, aber mit den Songs der Band einfach nichts anfangen kann. Es obliegt jedem selbst, aber wir als Status Quo würden auf der Stelle aufhören, würden wir snobistisch werden oder uns als Elite der Musik sehen.

"Krone": Abschließend – was ist deiner Meinung nach am Allerwichtigsten, um das Publikum zu begeistern?
Rossi: In erster Linie musst du das Publikum einmal begeistern wollen – ist das nicht der Fall, dann geh und verlass das Geschäft. Du kannst so einzigartig sein wie du willst, niemand wird dich mögen. Punk zum Beispiel war schlechter und einfacher zu spielen als alles, was wir je gemacht haben, und selbst diese Bands konnten ihr Publikum begeistern. (lacht) Noch einmal – du musst einfach kapieren, dass wir uns im Showbusiness befinden. Bin ich ausschließlich ein toller Musiker, bin ich zwar extrem gut, aber mir hören nur meine Freundin und meine Nachbarn zu. Du verstehst, was ich meine? Ein Song muss dir einfach ins Ohr gehen. Da ist es völlig egal, wie ultragut du dein Instrument beherrschst. Das allein bringt dir keinen Erfolg.

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