"La Liga" startet

Unter Enrique soll Barca an alte Erfolge anknüpfen

Sport
21.08.2014 13:31
Der aktuelle Champions-League-Sieger heißt Real Madrid, und der FC Sevilla hat die Europa-League gewonnen: Die Klubs der Primera Division gaben in der vergangenen Saison in Europa sportlich den Ton an. Die Meisterschaft sicherte sich Atletico Madrid, der große FC Barcelona blieb hingegen erstmals seit sechs Jahren titellos. Ein Rückkehrer als Trainer, ein "Beißer" und verstärkte Defensive lassen die Katalanen aber hoffen.

Der Argentinier Gerardo Martino konnte das Erbe von Pep Guardiola und vom inzwischen an Krebs verstorbenen Tito Vilanova nicht verwalten und wurde durch Luis Enrique ersetzt. Enrique, der bereits drei Jahre lang die Geschicke von Barcas B-Team leitete (2008-2011) und zuletzt bei Celta de Vigo an der Seitenlinie stand, gilt als Verfechter des alten Tiqui-Taca-Erfolgssystems. Der 44-Jährige meinte zuletzt aber: "Meine Aufgabe ist es, ein passendes System zu finden." Er wolle sich alle Möglichkeiten offen lassen und sein System an den Qualitäten der Spieler ausrichten.

Zudem steht Enrique vor der Herausforderung, ein neues Team formen zu müssen. Dem Transferverbot wegen der Verpflichtung von Minderjährigen bauten die Katalanen mit einer "Einkaufsoffensive" vor und leisteten sich den teuersten Transfer des WM-Sommers: 81 Millionen Euro überwiesen die Katalanen nach Liverpool für Luis Suarez, obwohl der Star aus Uruguay nach seiner Beiß-Attacke bei der WM noch bis 26. Oktober gesperrt ist.

Eine Schwäche der Katalanen in der vergangenen Saison war mitunter mangelnde Physis in der Defensive. Weil man nach dem Karriereende von Dauerbrenner Carles Puyol weitere Robustheit und Qualität einbüßte, verstärkte sich Barca mit Jeremy Mathieu (20 Millionen Euro) und Thomas Vermaelen (zehn Millionen) erstmals seit 2009 auf der Innenverteidiger-Position. Zudem kamen Ivan Rakitic sowie die beiden Torhüter Marc-Andre ter Stegen und Claudio Bravo.

Real-Coach: "Noch besser als in der vergangenen Saison"
Das spanische Oberhaus gilt als die am höchsten verschuldete Liga auf dem Kontinent, doch Dauerrivale Real Madrid ließ ebenfalls neuerlich den Rubel rollen. Die "Königlichen", die im Mai in der Champions League endlich "La Decima", den zehnten Sieg im wichtigsten europäischen Klubbewerb geschafft hatten, überwiesen für Kolumbiens WM-Held James Rodriguez 80 Millionen Euro an den AS Monaco. Zudem kam der deutsche Weltmeister Toni Kroos aus München. Real-Trainer Carlo Ancelotti tönte bereits: "Wir sind noch besser als in der vergangenen Saison."

Atletico will "denselben Spielstil pflegen"
Mit Atletico Madrid schaffte es in der Meisterschaft erstmals seit 2004 nach Valencia wieder ein Team, in die Phalanx der beiden Großklubs einzudringen. Der Meister und Champions-League-Finalist zahlte für die erfolgreichste Saison der Klubgeschichte sportlich aber einen hohen Preis. Mit Goalgetter Diego Costa (27 Tore), Torhüter Thibaut Courtois und Verteidiger Filipe Luis, die alle zu Chelsea wechselten, verließen drei tragende Säulen die Mannschaft von Diego Simeone. Das Geld wurde mit Antoine Griezmann und Mario Mandzukic in die Offensive reinvestiert. Obwohl die Neuverpflichtungen durchwegs andere Spielertypen seien, will Simeone seinem Spielstil treu bleiben. "Diego Costa ist weg, aber die Struktur wird die gleiche bleiben. Wir werden dieselbe Stabilität haben, denselben Spielstil pflegen", sagte Simeone.

Nichts deutet darauf hin, dass sich die Hierarchie in der am Samstag beginnenden Saison grundlegend ändern könnte. Hinter Real, Barca und Atletico kämpfen Athletic Bilbao, der FC Sevilla, Valencia und Real Sociedad um die weiteren internationalen Plätze. Ein Mitgrund dafür sind die hohen Fernseheinnahmen. Laut der "Gazzetta dello Sport" kamen allein Real und Barca in der vergangenen Saison auf 280 Millionen Euro durch Fernsehgelder. Atletico und Valencia kassierten je 42 Millionen, der Rest der Liga kam auf durchschnittlich 15 Millionen. Die Folge der ungleichen Verteilung ist eine Mehrklassengesellschaft.

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(Bild: KMM)



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