Am Samstag steht mit einem 54-km-Einzelzeitfahren von Bergerac nach Perigueux der letzte Höhepunkt vor dem für Sonntag angesetzten Tour-Ende auf dem Programm. Nibali geht mit 7:10 Minuten Vorsprung auf den Franzosen Thibault Pinot in das Zeitfahren.
Die Bedingungen am Freitag waren alles andere als angenehm. Den ganzen Tag über hatte es immer wieder zum Teil heftig geregnet, auf der Strecke hatten sich zeitweise kleine Sturzbäche gebildet. Im Zielbereich waren die Absperrgitter umgeweht worden. So kam es zu keiner geordneten Sprintvorbereitung, was dem Ausreißer in die Karten spielte.
Navardauskas profitiert von Massensturz vor Ziel
2,2 km vor dem Ziel kam es zu einem Massensturz. Navardauskas profitierte davon, danach konnte ihn keiner mehr an seinem bisher größten Erfolg hindern. Zu Boden mussten unter anderem der Slowake Peter Saga sowie der französische Gesamtfünfte Romain Bardet und der Luxemburger Fränk Schleck. Da der Zwischenfall nach der 3-km-Marke passiert ist, haben die betroffenen Fahrer laut Reglement keinen Zeitverlust erlitten. Der Steirer Bernhard Eisel passierte die Stelle erst erheblich später, er büßte knapp acht Minuten ein.
Angesichts der teilweise überfluteten Fahrbahnen herrschte die gesamte Etappe über erhöhte Wachsamkeit bei den Fahrern. Insbesondere bei Nibali, den nur noch ein Sturz vom Tour-Sieg abhalten kann. Bis es so weit ist, steht aber zunächst am Samstag das 54-km-Zeitfahren auf dem Programm, für das der Deutsche Tony Martin als Favorit gilt.
Italien jubelt bereits: "Nibali geht in die Geschichte ein"
In Italien selbst wird Nibali bereits jetzt als großer Triumphator gefeiert. So twitterte Regierungschef Matteo Renzi am Freitag: "Mamma mia, Nibali #chapeau". Und auch die Presse des Landes zieht den Hut vor dem Sizilianer, der sich anschickt, 16 Jahre nach Marco Pantani die Frankreich-Rundfahrt zu gewinnen.
Die Sport-Tageszeitung "Tuttosport" vergleicht den Überflieger sogar mit dem für seinen außerordentlichen Erfolgshunger bekannten Eddy Merckx: "CaNIBALIssimo". Die Konkurrenz will da im Kampf der Superlative nicht zurückstehen. Die "Gazzetta dello Sport" schrieb am Freitag angesichts der außerordentlichen Dominanz des 29-Jährigen, der sich nach der Spanien-Rundfahrt (2010) und dem Giro d'Italia (2013) auch die Tour de France sichern wird: "Nibali geht in die Geschichte ein. Die Demonstration der absoluten Macht. Der Sonnenkönig, der Herrscher."
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