Auch AUA und Niki

Raketengefahr: Airlines streichen Tel-Aviv-Flüge

Ausland
23.07.2014 15:10
Angesichts der Gewalt im Gazastreifen haben am Dienstag mehrere internationale Fluggesellschaften - darunter auch die österreichischen Airlines AUA und Fly Niki - ihre Flüge nach Tel Aviv eingestellt. Grund sind Berichte über mögliche Raketeneinschläge in der Nähe des Flughafens Ben Gurion.

"Die Sicherheit der Passagiere hat Vorrang", erklärte AUA-Pressesprecher Peter Thier am Dienstag. Am Mittwochnachmittag gab die Fluglinie bekannt, die Einstellung ihrer Flüge nach Tel Aviv um einen weiteren Tag zu verlängern. Somit werden auch am Donnerstag die Früh- und Abendmaschinen ausfallen.

Solange man nicht genau über die Sicherheitslage Bescheid wisse, werde der Flughafen Ben Gurion nicht angeflogen, so Thier. Die von der Einstellung betroffenen Fluggäste können ihre Tickets kostenlos umbuchen oder sich den Ticketpreis zurückerstatten lassen (weitere Informationen dazu auf der AUA-Website). Die Billigfluglinie Fly Niki hat ihre Verbindungen nach Tel Aviv vorerst für Mittwoch ausgesetzt.

Auch Lufthansa streicht alle Flüge
Auch Air Berlin sowie die deutsche AUA-Mutter Lufthansa trafen die Entscheidung, ihre Flüge nach Tel Aviv für 36 Stunden einzustellen. Bei der Lufthansa betroffen waren noch am Dienstag Flüge von Frankfurt und München nach Tel Aviv sowie ein Flug von Tel Aviv nach Frankfurt. Die Regelung gelte für alle Flüge der Lufthansa, Germanwings, Austrian Airlines und Swiss, erklärte ein Sprecher der Airline. Aus Frankfurt, Berlin, München, Zürich und Wien bietet die Lufthansa-Gruppe laut Flugplan sieben bis zehn Flüge täglich nach Tel Aviv an.

Die zweitgrößte europäische Gesellschaft Air France zog ebenfalls nach und strich bis auf Weiteres alle Flüge nach Tel Aviv. "Die Sicherheit unserer Passagiere und Besatzungen bleibt unsere oberste Priorität", kommentierte eine Sprecherin am Dienstagabend, ohne Einzelheiten zu der Entscheidung zu nennen. Experten von Air France beobachteten die Situation vor Ort in Echtzeit. Auch die britische Billigfluglinie Easy Jet, die skandinavische SAS sowie Air Canada schlossen sich der Sicherheitsmaßnahme an.

Als erste hatten am späten Dienstagnachmittag die beiden US-Airlines Delta Air Lines und US Airways angekündigt, bis auf Weiteres nicht mehr Tel Aviv anzufliegen. Wegen der erhöhten Gefährdung des Luftraums hatte ein Delta-Jumbojet umgeleitet werden müssen. Die Boeing 747 aus New York mit 273 Passagieren and 17 Besatzungsmitgliedern landete demnach in Paris. Wenig später untersagte die US-Luftfahrtbehörde alle Flüge aus den Vereinigten Staaten nach Tel Aviv. Die Anweisung gelte vorerst für 24 Stunden, teilte die FAA mit.

Viele Reisende gestrandet
Nach der Streichung der zahlreichen internationalen Flüge nach Tel Aviv sind viele Reisende gestrandet. Eine Reporterin des israelischen Fernsehens berichtete Mittwoch früh vom Flughafen Ben Gurion, etwa drei Viertel der Flüge auf den Anzeigetafeln seien gestrichen. Viele Israelis, die ins Ausland fliegen wollten, mussten wieder nach Hause fahren, andere konnten nicht nach Israel zurückfliegen.

Bereits über 600 Tote im Gazastreifen
Indes gingen auch am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch die Gefechte im Gazastreifen unvermindert weiter. Bis zum Abend stieg die Zahl der Toten nach palästinensischen Angaben auf 620 und die der Verletzten auf über 3.700. Bis zu 200.000 Menschen sollen in dem abgeriegelten Küstenstreifen demnach auf der Flucht vor Tod und Verwüstung sein. Militante Palästinenser schossen am Dienstag mehr als 90 Raketen auf Israel ab, wie die israelische Armee mitteilte. Auf israelischer Seite wurden 29 Soldaten und zwei Zivilisten getötet, mehr als 120 Soldaten wurden nach Medienberichten verletzt.

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