Nahost-Konflikt

Rachemord-Opfer (16) wurde lebendig verbrannt

Ausland
05.07.2014 11:40
Das palästinensische Opfer eines mutmaßlichen Rachemordes in Jerusalem ist ersten Untersuchungen zufolge lebendig verbrannt worden. Die Autopsie habe ergeben, dass der 16-Jährige aus dem Ostteil der Stadt an schweren Verbrennungen gestorben sei, sagte der palästinensische Generalstaatsanwalt Mohammed Al-A'wewi am späten Freitagabend der Nachrichtenagentur Wafa.

Der junge Mann war nach der Beerdigung dreier jüdischer Schüler, die im Westjordanland getötet worden waren, verschleppt worden. Die Familie des Jugendlichen und Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas sehen den Jugendlichen als Opfer eines Racheaktes. Nach seiner Trauerfeier kam es in Jerusalem zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der Polizei.

Tod der vier Jugendlichen lässt Emotionen hochkochen
Für den Tod der drei Schüler macht Israel die radikal-islamische Hamas verantwortlich. Diese hat sich bisher nicht dazu geäußert. Die Täter sind auf der Flucht. Der Tod der vier Jugendlichen hat Emotionen und Feindseligkeit auf beiden Seiten wieder hochkochen lassen. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei. Maskierte Palästinenser warfen Steine und Molotowcocktails, die Polizei setzte Tränengas ein.

Zuvor griff Israel nach dem Beschuss durch palästinensische Raketen erneut Ziele im Gazastreifen an. Ein Kampfflugzeug habe drei Einrichtungen der Hamas attackiert, teilte eine Sprecherin der israelischen Armee mit. Militante Palästinenser feuerten nach Militärangaben am Freitag 14 Raketen auf den Süden Israels ab. Die israelische Armee hatte mit Artilleriebeschuss reagiert.

"Waffenruhe wäre ein schwerer Fehler"
Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman warnte unterdessen bei einem Besuch in der Grenzstadt Sderot, eine Waffenruhe wäre "ein schwerer Fehler". Lieberman sagte: "Wir müssen diejenigen fassen, die den Terror unterstützen, einschließlich der Hamas-Führer Khaled Mashaal und Ismail Haniyeh, die damit zu tun haben, und sie müssen wissen, dass sie legitime Zielscheiben sind."

Die israelische Armee hatte am Donnerstag Bodentruppen an den Rand des Gazastreifens verlegt. Israel betont aber, es sei nicht an einer weiteren Eskalation interessiert.

Brüchige Waffenruhe seit November 2012
Seit Ende November 2012 gilt eine stets brüchige und von beiden Seiten immer wieder missachtete Waffenruhe. Sie beendete einen achttägigen blutigen Schlagabtausch zwischen Israel und der Hamas.

Die Hamas spricht Israel zwar das Existenzrecht ab und ist gegen die Friedensverhandlungen, hat aber lange versucht, kleinere militante Gruppen von Angriffen gegen Israel abzuhalten, um nicht selbst Ziel von Gegenangriffen zu werden.

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