30. Juni 2014

Erst Schlägerei, dann gelber Karneval

Sport
29.06.2014 20:24
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Gilt besonders in Brasilien und vor allem in Rio de Janeiro, der Stadt des größten Karnevals der Welt. Da passte es am Samstag perfekt zusammen, dass zuerst die Gastgeber aufstiegen und wenige Stunden später im Maracanã-Stadion Kolumbien.

"Carnaval amarelo",  also "gelber Karneval", war angesagt. Zuerst leider nicht: Auf den Gängen des Maracanã sehe ich erstmals bei dieser WM Schlägereien, angezettelt von enttäuschten Uruguay-"Fans". Die Security war schnell zur Stelle, trennte die Streithähne, drängte die "Urus" einfach in die Toiletten hinein. Dort blieben sie eine Zeit lang...

Wie viele dann auf den Straßen Rios und an der Copacabana feierten? Einige sprachen von Zehntausenden Fans, andere von Hunderttausenden. Irgendwie hatte man den Eindruck, dass es Millionen waren - alle in Gelb, der Farbe der "Haupttrikots" von Brasilien und Kolumbien.

Und immer und immer wieder hörte man zwei Namen, sah man im Fernsehen stets die selben zwei Gesichter: Júlio César, der Elferheld der "Seleção", und James Rodriguez, der Doppelpack-Schütze der "Cafeteros". Riefen die einen "César", antworteten die anderen mit "James". Ausgesprochen übrigens auf Spanisch: "Chames", auf das legen sie in Kolumbien großen Wert.

Bis tief in die Nacht hinein dauerten die Feiern, noch um drei Uhr Früh wurden Feuerwerkskörper abgeschossen. Der Morgen danach: "Seleção-TV", die tägliche WM-Sendung, zeigt - die Paraden von César. Dem die Titelseiten aller Zeitungen gehören: "Ave César" oder "São Júlio"!

In den Cafés wird noch oder schon wieder gefeiert. "War eine kurze Nacht", sagt Juan in seinem gelben Kolumbien-Trikot, "jetzt geht’s an die Copacabana, stoßen wir auf Chames an. Der schießt uns ins Finale".

Offen, nur eines ist fix: Der "gelbe Karneval" geht sicher weiter, ein Team, Brasilien oder Kolumbien, steigt ja Freitag auf.

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(Bild: KMM)



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