Diktator erzürnt

“Kriegshandlung”: Kim droht USA wegen Komödie

Kino
25.06.2014 15:11
Die US-Schauspieler James Franco und Seth Rogen haben den Zorn des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un auf sich gezogen: Kurz nach der Veröffentlichung eines ersten Trailers der Hollywood-Komödie "The Interview" über ein geplantes Attentat auf den Diktator meldete sich am Mittwoch die Regierung in Pjöngjang zu Wort. Der Film sei "ein mutwilliger Akt des Terrors" und das Werk von "verbrecherischen Filmemachern", erklärte das Außenministerium.

In der Komödie, die Mitte Oktober in den US-Kinos anlaufen soll, verkörpern Franco und Rogen einen TV-Journalisten und seinen Produzenten, die vom US-Geheimdienst CIA den Auftrag erhalten, den Führer des kommunistischen Landes während eines Interviews in Pjöngjang zu töten.

Film-Kim ein übergewichtiger, an Zigarre kauender Diktator
In einem ersten Trailer des Films wird Nordkorea als "weltweit gefährlichstes Land" bezeichnet. Ein CIA-Agent erklärt den beiden TV-Reportern dabei auch den Personenkult um Kim: "Das Volk glaubt Kim alles, was er ihnen erzählt - sogar, dass er mit Delfinen sprechen kann oder dass er nicht urinieren muss und keinen Stuhlgang hat." Die Rolle Kims übernimmt der US-koreanische Schauspieler Randall Park. Er spielt den Machthaber des weitgehend isolierten Landes als übergewichtigen, an Zigarren kauenden und streng bewachten Diktator.

"Wir haben so viel wir konnten über das Thema gelesen", sagte Rogen, der auch einer der Drehbuchautoren ist, kürzlich dem Portal "Yahoo Movies". Auch mit Nordkorea-Experten der US-Regierung habe sich das Filmteam ausgetauscht. Die Idee zu der Komödie entstand Rogen zufolge aus einer Diskussion darüber, wie Journalisten ihren Zugang zu politischen Führen dazu nutzen könnten, um diese zu töten.

Nordkorea droht mit "erbarmungsloser Reaktion"
Das Außenministerium in Pjöngjang rief die US-Behörden nun am Mittwoch in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Mitteilung auf, die Ausstrahlung des Films zu verhindern. Sollten die USA den Kinostart nicht stoppen, verstünde Nordkorea dies als "Kriegshandlung", so das Ministerium, das andernfalls mit einer "entschiedenen und erbarmungslosen Reaktion" Nordkoreas drohte.

Zuvor hatte sich ein Sprecher des nordkoreanischen Diktators zwar ebenfalls kritisch zu dem Film geäußert, zugleich aber erklärt, dass sich Kim den Streifen wahrscheinlich anschauen werde. Rogen scherzte daraufhin auf Twitter: "Ich hoffe, der Film gefällt ihm."

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