Mehr als gedacht

Über 50.000 Opfer von Finanzbetrüger Madoff

Ausland
14.05.2014 19:23
Der US-Finanzbetrüger Bernard Madoff hat offenbar deutlich mehr Menschen um Geld gebracht als bisher gedacht: Bis Ende April konnte man Geld aus dem Milliardenbetrug des Investors geltend machen. 51.700 Personen aus 119 Ländern haben sich gemeldet, teilte der für die Ansprüche zuständige Anwalt Richard Breeden nun mit. Österreicher sind prominent dabei, nur aus den USA, Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz kamen mehr Fälle.

Insgesamt seien laut den Angaben auf der Homepage des Anwalts 40 Milliarden Dollar an verlorenen Investments geltend gemacht worden. Der Madoff-Opfer-Fonds hat allerdings nur knapp mehr als vier Milliarden Euro zur Verteilung aus dem Vermögen Madoffs zur Verfügung. Noch sei aber nicht geprüft, welche der Ansprüche gerechtfertigt sind. Der Fonds geht davon aus, dass ein "substanzieller" Teil der gemeldeten Ansprüche wegfällt.

Dennoch hätten sich nun wesentlich mehr Opfer mit wesentlich höheren Ansprüchen gemeldet, als je bekannt war. "Außer in der Wüste Gobi und am Pol scheint es keine Gegend der Welt zu geben, die von diesem Betrug nicht berührt wurde", schreibt Breeden.

Aus den USA stammten demnach 38 Prozent der Betroffenen, aber 58 Prozent der verlorenen Mittel. Gut drei Viertel der Ansprüche (77,5 Prozent) machten bis zu 500.000 Dollar aus, etwa ein Zehntel (9,5 Prozent) zwischen einer halben und einer Million sowie 13 Prozent über eine Million Dollar.

Verluste um viele Milliarden höher als bisher angenommen
Auch wenn die unzulässigen oder zu hohen Ansprüche erst ausgesiebt werden müssen, "scheint es, dass mindestens doppelt so viele Investoren wie bisher gedacht bei Madoffs Betrug Geld verloren haben, wobei die Verluste um viele Milliarden höher liegen als bisher angenommen", schreibt Breeden. Der überwiegende Teil der Opfer habe bisher noch kein Geld zurückerhalten.

Madoff hatte - angeblich über 20 Jahre - ein globales Schneeballsystem aufgezogen. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass 170 Milliarden Dollar durch das System geflossen sind. 2009 wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt.

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