EL-Finale verpasst

Juventus macht Schiedsrichter zum Sündenbock

Sport
02.05.2014 12:49
Juventus Turin ist beim Endspiel der Europa League am 14. Mai im eigenen Stadion nur Zuschauer. Die Finalteilnehmer kommen von der iberischen Halbinsel und heißen FC Sevilla und Benfica Lissabon. Für Juve-Trainer Antonio Conte steht der Schuldige für das enttäuschende 0:0 am Donnerstag gegen den portugiesischen Meister fest: Schiedsrichter Mark Clattenburg.

Der Engländer sei schlichtweg nicht gut genug gewesen, um ein solch bedeutendes Spiel zu leiten, meinte Conte. So habe Clattenburg seiner Mannschaft in der 65. Minute einen Elfmeter verweigert, als er nach einem Kopfball von Fernando Llorente ein Hands von Benfica-Verteidiger Luisao übersehen habe. "Es hätte einen Elfmeter geben müssen, nachdem bereits im Hinspiel für ein Foul an Chiellini kein Elfmeter gepfiffen wurde", sagte Conte direkt nach der Partie.

Dank der Auswärtstorregel hätte Juventus ein Tor zum Aufstieg ins Finale gereicht, Benfica war nach dem Hinspiel in Lissabon mit 2:1 in Führung gelegen. "Sie ziehen ins Finale ein, aber mit nur zwei Torschüssen in zwei Spielen. Wir hätten es mehr verdient gehabt", hatte der 44-Jährige keine freundlichen Worte für die Portugiesen über.

Auch gegen die UEFA richtete sich der Zorn des Italieners: "Wir fühlen uns nicht richtig ernst genommen. Die UEFA sollte uns mehr Respekt entgegenbringen, indem sie einen Schiedsrichter mit der erforderlichen Qualität entsendet."

Traum der Turiner brutal geplatzt
Vor dem Rückspiel war Juves Hoffnung auf das erste internationale Finale seit dem verlorenen CL-Endspiel gegen den AC Milan 2003 groß - umso heftiger war daher die Enttäuschung nach dem Ausscheiden. "Aus der Traum vom Finale", titelte die Turiner Zeitung "La Stampa", und die "Gazzetta dello Sport" kommentierte: "Juve, was für eine Enttäuschung. Das Finale der Europa League in Turin bleibt für Juventus ein Traum."

Das große Ziel Heimfinale hat Juventus zwar verpasst, doch bereits am Montag kann der dritte Meistertitel in Folge und der insgesamt 30. in der Vereinsgeschichte perfekt gemacht werden. Mit einem Sieg zu Hause gegen Atalanta Bergamo wäre die "Alte Dame" fix Meister, unabhängig vom Ausgang der Partie von Verfolger AS Roma gegen Catania. Gelingt den Römern am Sonntag gegen den Tabellenletzten kein Sieg, steht Juventus schon einen Tag früher als Champion fest.

Heroische Abwehrschlacht von Benfica
Im Lager von Benfica war man nach der heroischen Abwehrschlacht, die noch ab der 67. Minute dazu mit zehn Spielern bestritten wurde, stolz und überglücklich. "Wir sind eine Mannschaft, die stets versucht, perfekt zu verteidigen, und wir haben den Finaleinzug mehr als verdient", meinte Abwehrspieler Guilherme Siqueira.

Beim kommenden Finalgegner FC Sevilla, der 2006 und 2007 den UEFA-Cup gewonnen hatte, war nach dem 1:0-Sieg gegen Valencia Goldtorschütze Stephane Mbia der Mann der Stunde. Der Mittelfeldspieler aus Kamerun sprach nach seinem entscheidenden Kopfballtreffer in der 94. Minute vom glücklichsten Moment seines Lebens. "Dieses Tor ist für meine Familie, für meinen Vater und für meine Mutter", sagte Mbia.

Mit den Champions-League-Finalisten Real und Atletico Madrid kommen in diesem Jahr alle vier Endspielteilnehmer im Europacup von der iberischen Halbinsel. Und: Erstmals stehen drei spanische Klubs in den Finalspielen.

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(Bild: KMM)



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