Zwei dieser Exemplare seien von den Wissenschaftlern bei einer Untersuchung im Tiroler Ort Ötz gesehen worden, hieß es. Die wärmeliebenden Tiere seien in der späten Dämmerung zu den Leuchtgeräten der Experten geflogen. Die Falterart war zuletzt vor mehr als 150 Jahren in Innsbruck entdeckt worden.
Kurze Lebenserwartung wegen fehlender Mundwerkzeuge
Die "Kleine Eichenglucke" gehört zur Familie der Glucken. Ihr Name geht auf das ungewöhnliche Verhalten der Falter zurück: Ähnlich einer brütenden Henne schlagen sie in Ruhehaltung die Hinterflügel so weit nach vorne, dass sie unter den Vorderflügeln vorragen, erklärten die Forscher. Der Schmetterling besitzt wie alle Glucken keine funktionierenden Mundwerkzeuge und kann deshalb keine Nahrung zu sich nehmen. Seine Lebenserwartung betrage daher etwa eine Woche. Die Raupen der "Kleinen Eichenglucke" leben bevorzugt an Eichen.
In Südösterreich noch oft zu finden
In Südösterreich sei die "Kleine Eichenglucke", bedingt durch die großen Laubholzwälder und das mildere Klima, eine noch häufiger vorkommende Art. In den Gebieten nördlich der Alpen sei der Falter hingegen weitgehend verschwunden. Letzte Funde in Vorarlberg würden aus dem Jahr 1940, in der Nordschweiz aus dem 1968 stammen. Laut den Wissenschaftlern gilt die Art vielerorts durch Siedlungsbau, Beleuchtung sowie Chemikalieneinsatz in der Land- und Forstwirtschaft als gefährdet.
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