Rätsel seit 60ern

Geheimnis um “Quaken” in der Antarktis gelüftet

Wissenschaft
24.04.2014 11:02
Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, eines der großen Unterwasser-Klanggeheimnisse der Antarktis zu lüften. Es konnte jetzt ein rätselhaftes Geräusch, das an ein Quaken erinnert und daher "Bio-duck" getauft worden war, dem Südlichen Zwergwal zugeordnet werden. Der vor allem im antarktischen Winter auftretende Ton war erstmals in den 1960er-Jahren von der Crew eines amerikanischen U-Bootes aufgezeichnet worden.

Weil das Geräusch (hier anhören!) – eine schnelle Abfolge von kurzen Lauten im Frequenzbereich zwischen 50 und 300 Hertz, die in kurzen Abständen wiederholt werden – an das Quaken einer Ente erinnert, war es von den U-Boot-Besatzungen "Bio-duck" getauft worden. Die Quelle dieser Laute blieb bis dato unbekannt, das Rätsel habe sich "sogar vertieft, weil der Sound seltsame saisonale Muster aufweist", so Denis Risch von der amerikanischen National Oceanic and Atmopheric Administration (NOAA). Ihr Muster legte aber nahe, dass ein Tier der Urheber des Geräusches sein muss.

Tiere mit Hydrophonen ausgestattet
Das Team um Risch nahm schließlich einen der Verdächtigen, den Südlichen Zwerg- oder Minkwal (Bild), unter die Lupe. Die Tiere haben sich an das Leben im Eis dauerhaft angepasst und bleiben – anders als Blau-, Fin- oder Buckelwale – auch im kalten, dunklen Winter in antarktischen Gewässern. In diesen gelang es den Forschern, zwei der Zwergwale mit Unterwassermikrophonen und Sendern auszustatten, sodass sie die Tiere belauschen konnten.

Rätsel um "Bio-duck"-Geräusch gelöst
Die mit den Hydrophonen gemachten Aufnahmen zeigten, dass die Zwergwale tatsächlich die Erzeuger der Quacklaute waren und diese immer kurz vor einem Tauchgang nach Beute abgaben. "Unsere Ergebnisse lösen das Rätsel um die Quelle des 'Bio-duck', einem der häufigsten Unterwasser-Klänge im Südozean", so Risch. Die Verteilungsmuster der zahlreichen, in den vergangen 50 Jahren gemachten Aufnahmen würden darauf hindeuten, dass der Großteil der Zwergwale den Südsommer im Meereisgürtel um die Antarktis verbringe, berichten die Forscher im Fachmagazin "Biology Letters".

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