Denn selbst im gleichsprachigen Freistaat, wo die Unterschiede zu den Deutschen bei weitem nicht so groß sind wie zu denen im Norden und so mancher unserer an der Isar lebenden Landsleute vom energetischen Rausch der lebenslustigen Menschen südlich des Weißwurst-Äquators mitgerissen wird, bekennt sich der begnadete Fußballer uneingeschränkt zur Heimat.
David ist auch in München, wo erfolgreiche Bürger der benachbarten Alpenrepublik bis zur Assimilation umarmt werden, stets der Österreicher. Natürlich muss man im Ausland argumentieren, dass völkischer Schwachsinn bei uns nur von einer verschwindenden Minderheit vertreten wird und deren Aushängeschild als EU-Spitzenkandidat ohnehin zurücktrat – mich stören aber auch die Begriffe der vernünftigen Mehrheit: Alaba sei ein Vorbild für gelungene Integration.
Er musste sich doch nie in unsere Gesellschaft eingliedern und, um die wörtliche Übersetzung zu verwenden, "seine Bindung zum Ganzen herstellen"; das Jahrhundert-Talent ist seit seiner Geburt am 24. Juni 1992 Österreicher. Gelungene Integration gilt wohl für seine Eltern, die von den Philippinen und aus Nigeria stammen – aber ihr Sohn hat sich, seit er denken kann, als Teil dieser Nation gefühlt und nie als etwas anderes.
Ein Vorbild ist er natürlich schon: als liebenswerter Mensch und großartiger Sportler!
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