BSB, Take That, etc.

Das wurde aus den Boybands der 1990er

Adabei
13.04.2014 07:00
Sie brachten Millionen Mädchenherzen zum Schmelzen, zierten als Poster Zimmerwände und verdienten sich mit weichgespültem Romanik-Pop eine goldene Nase: die Boybands der 1990er. Doch was wurde aus den Mitgliedern von Take That, N'Sync, Blue oder den Backstreet Boys? Nun, manche schafften den Sprung vom Teenieschwarm zum erwachsenen Musiker, doch viele Karrieren endeten ebenso schnell wie es die Boyband-Hits die Charts hinauf schafften.

Kreischorgien, Tränen, Ohnmachtsanfälle – die mehrheitlich weibliche Fangemeinschaft der Boybands hat in den 1990ern bereits das durchgemacht, von dem Justin Biebers Anhänger heute glauben, es erfunden zu haben. Doch mittlerweile sind aus den Mädchen, die damals mit "Nick, ich will ein Kind von dir"-Plakaten in der ersten Reihe hüpften, erwachsene Frauen. Die Fan-Shirts verstauben in Kisten und die Poster von damals sind längst im Altpapier recycelt. Doch was ist aus den Herzensbrechern geworden?

Alles begann mit Take That
Take That waren 1990 die ersten, die als Boyband auf dem europäischen Kontinent Fuß fassen konnten. In den USA waren New Kids on the Block bereits seit den 1980er-Jahren erfolgreich, doch mit dem Durchbruch von Gary Barlow, Robbie Williams, Jason Orange, Mark Owen und Howard Donald bekam der Hype um die feschen Burschen mit perfekten Choreografien und netten Singstimmen eine Initialzündung. Nach Streitigkeiten verließ Williams die Band 1995, 1996 folgte die Trennung und 2005 die Reunion. Seit 2010 ist Robbie wieder mit von der Partie.

Während der Trennungszeit konnten lediglich Williams und Barlow als Solokünstler reüssieren, Mark Owen nahm in den zehn Jahren ohne Boyband drei Soloalben auf, die alle nicht den erwarteten Erfolg brachten. Howard Donald versuchte sich ebenfalls an einem Album, welches allerdings gar nicht erst erschien. Mittlerweile trägt er einen Hipster-Bart und arbeitet als DJ. Jason Orange holte nach dem Aus von Take That eine Runde Bildung nach und studierte Psychologie, Biologie und Geschichte. Zudem staubte er ein paar kleine Theaterrollen sowie eine Besetzung in "Da Vinci Code - Sakrileg" ab.

BSB auf dem Popthron
Nachdem Take That den Popthron geräumt hatten, traten die Backstreet Boys deren Nachfolge an. Die Geschichte klingt ähnlich: Gründung 1993, internationaler Durchbruch 1995/96 mit Hits wie "I'll Never Break Your Heart" und "Quit Playin' Games (With My Heart)". Ab 2002 wurde es ruhiger um die Band, Nick Carter und Brain Littrell versuchte sich solo, allerdings mit mäßigem Erfolg. 2005 starteten sie wieder durch und füllen heute wieder die Hallen.

2014 touren sie durch Europa und machen dabei auch am 15. Juli in Wien Station. Im Oktober schippern Brain, Nick, Howie, Kevin und AJ mit eingefleischten BSB-Fans auf dem Kreuzfahrtschiff "Carnival Ecstasy" von Miami bis auf die Bahamas. Für schlappe 999 Dollar darf man als echter Groupie drei Tage lang mit den Backstreet Boys Sonnendeck und Speisesaal teilen – Autogrammstunden inklusive.

Oder doch lieber N'Sync?
Die schärfsten Konkurrenten der Backstreet Boys um die Chartspitze waren N'Sync. Justin, JC, Lance, Joey und Chris hielten immerhin bis 2002 durch, dann verkündete die Band ihr Aus. Von den fünf ist heute nur noch Justin Timberlake erfolgreich im Showbiz. JC Chasez hält sich derzeit als Juror der MTV-Show "America's Best Dance Crew" über Wasser. Chris Kirkpatrick zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und legte gemütlich ein paar Kilogramm zu.

Lance Bass outete sich als homosexuell, schrieb seine Autobiografie und trat in einer Reihe von Filmen auf. Außerdem wollte er als Weltraumtourist ins All, allerdings ging ihm dafür dann doch das Geld aus. Joey Fatone hat ebenfalls schon lange nicht mehr seine Boyband-Figur und musste sich zuletzt aufgrund seines Haarimplantats Spott und Häme der Klatschpresse gefallen lassen.

Wer waren noch mal Blue?
Erinnert sich noch jemand an Blue? Nein? Na ja, zugegeben, ihr Ruhm war eben nur in Großbritannien besonders groß. Doch "U Make Me Wanna" und das Elton-John-Cover "Sorry Seems to Be the Hardest Word" liefen eine Zeit lang auch bei den österreichischen Radiosendern auf Powerplay. Was wohl keiner weiß: Blue gibt es immer noch!

Das Quartett, bestehend aus Duncan James, Antony Costa, Lee Ryan und Simon Webbe, trennte sich 2005, kam allerdings vier Jahre später erneut zusammen. Im Mai 2011 vertraten die vier ihr Heimatland beim Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf mit dem Titel "I Can" und belegten dort mit 100 Punkten Platz elf. 2012 steuerten sie mit "Hurt Lovers" den Titelsong zu Matthias Schweighöfers Film "Schlussmacher" bei. 2013 veröffentlichten Blue ihr Album "Roulette".

Die mit dem "MmmBop"
Auch die Hanson-Brüder gibt es noch. Die "MmmBop"-Buben aus den USA sind mittlerweile 29, 31 und 34 Jahre alt, alle drei verheiratet und haben Kinder. Letztes Jahr erschien ihr neues Album "Anthem". Kommerziell sind sie aber bei Weitem nicht mehr so erfolgreich. Dafür drehen sie Independent-Dokus, spielen Akustik-Konzerte und setzen sich im Kampf gegen Aids ein.

Von der irischen Band Boyzone hat es nur Ronan Keating geschafft, im Rampenlicht zu bleiben. 1993 gegründet, löste sich Boyzone nach sieben Jahren auf. Keating machte solo weiter und hatte damit durchaus Erfolg. Auch Stephen Gately versuchte sich an einem Album, nachdem er 1999 kurz vor der Trennung der Band seine Liebe zu Ex-Caught-in-the-Act-Mitglied Eloy De Jong öffentlich gemacht hatte, war allerdings nicht erfolgreich. Er starb 2009 an einem Lungenödem. Boyzone starteten unterdessen wieder als Band durch, ihre letzten beiden Alben 2010 und 2013 erreichten in Großbritannien sogar Top-Ten-Verkaufszahlen.

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(Bild: kmm)



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