Warnung an Putin

Poroschenko: “Kein Angriff auf Ostukraine”

Ausland
02.04.2014 07:05
Der ukrainische Präsidentschaftskandidat Petro Poroschenko hat die russische Regierung mit scharfen Worten vor einem Militäreinsatz im Osten der Ukraine gewarnt. "Wenn Russland die Ostukraine angreift, dann werden wir uns mit allen militärischen Mitteln verteidigen, die uns zur Verfügung stehen", sagte er gegenüber der "Bild"-Zeitung am Mittwoch.

Es gebe "eine große Bereitschaft, unser Land zu verteidigen". Poroschenko betonte, die Ukraine werde die Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland niemals anerkennen. "Wir werden mit aller Macht für unsere Recht kämpfen, vor die Gerichte ziehen, noch schärfere Sanktionen fordern", sagte er.

"Deutschland soll russisches Gas boykottieren"
Von der deutschen Bundesregierung forderte Poroschenko wegen der Krim-Krise einen Boykott von russischem Gas. "Es gibt die Möglichkeit von weiteren Sanktionen", sagte er gegenüber der deutschen Zeitung. "Ich hielte es zum Beispiel für richtig, wenn Deutschland russisches Gas so lange boykottieren würde, bis Russland die Invasion auf der Krim beendet", ergänzte Poroschenko. Zur Frage, ob die Ukraine einen raschen Beitritt zur NATO anstrebe, sagte er: "Nein, und das liegt nicht an uns, sondern an der NATO, wir haben das Gefühl, dass die Mitglieder der NATO dafür zu gespalten sind."

"Timoschenko soll auf Kandidatur verzichten"
Wie zuvor schon Ex-Boxchampion Vitali Klitschko hat auch Poroschenko, dem der Süßwarenhersteller Roschin gehört, die ehemalige Premierministerin Julia Timoschenko aufgerufen, auf eine eigenen Kandidatur bei den Präsidentenwahlen am 25. Mai zu verzichten. Das Land könne "jetzt keinen schmutzigen Wahlkampf gebrauchen, der am Ende möglicherweise von Russland ausgenutzt wird und eine neue Invasion provoziert". "Deshalb sollte auch Timoschenko verstehen, dass wir nach den vielen Toten am Maidan in einem neuen Land aufgewacht sind, das neue Mentalitäten und neue Politiker verdient hat", fügte er hinzu.

"Werde mich nur um Wohl des Landes kümmern"
Weiters sagte der Süßwarenunternehmer, der nach Angaben des US-Magazins "Forbes" über ein Vermögen von umgerechnet rund einer Milliarde Euro verfügt, der Zeitung, er sei "kein Oligarch". "Für mich bedeutet Oligarchie, dass bewusst Druck aufgebaut wird, das politische System für Geschäfte genutzt wird", führte er aus. Er aber habe "immer das Gegenteil gemacht". Sollte er Präsident werden, werde er seinen Konzern Roschen verkaufen. "Als Präsident der Ukraine will und werde ich mich allein um das Wohl des Landes kümmern", sagte Poroschenko.

Poroschenko gilt derzeit als Favoit im Rennen um das höchste Amt. Zu seinen Gunsten verzichtete Klitschko auf eine eigene Kandidatur (siehe auch Infobox). Bekannte Kandidaten sind außerdem Timoschenko, Oleg Tjagnibok von der rechtsextremen Partei Swoboda (Freiheit) und Dmytro Jarosch vom radikalen paramilitärischen Prawy Sektor (Rechter Sektor). Für die prorussische Partei der Regionen des gestürzten Staatschefs Viktor Janukowitsch kandidiert der ehemalige Gouverneur der Region Charkiw, Michajlo Dobkin.

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