Wegen "Verschwörung"

Venezuela läutet Eiszeit mit Nachbarn Panama ein

Ausland
06.03.2014 07:15
Das von Anti-Regierungsprotesten erschütterte Venezuela hat die diplomatischen Beziehungen zu Panama abgebrochen. Hintergrund ist eine Initiative Panamas für eine Sondersitzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zu den Unruhen in Venezuela, bei denen seit Mitte Februar 18 Menschen ums Leben kamen. Venezuelas linker Präsident Nicolas Maduro hatte Panamas Präsidenten Ricardo Martinelli zuvor beschuldigt, gegen sein Land zu "konspirieren".

"Angesichts der offenen Konspiration habe ich entscheiden, die politischen und diplomatischen Beziehungen mit der panamaischen Regierung abzubrechen und die Beziehungen zur Verteidigung der Souveränität (Venezuelas) auf Eis zu legen", betonte Maduro bei einer Gedenkveranstaltungen zum ersten Todestag von Hugo Chavez. Maduro drängte OAS-Generalsekretär Jose Miguel Insulza, er solle sich ruhig verhalten und sich nicht mit jemanden anlegen, der ihn nicht gerufen habe.

Panamas Präsident "überrascht" über Vorgehensweise
Panamas Präsident Martinelli zeigte sich "überrascht" von der Nachricht aus Caracas. "Panama strebt nur danach, dass dieses Bruderland (Venezuela) Frieden findet und seine Demokratie stärkt", schrieb er auf Twitter. Zugleich machte er aber klar: "Panama akzeptiert von keinem Land Druck oder Beleidigungen, am wenigsten von einem, das wir als verbrüderte Nation ansehen."

Maduro hatte Panamas Staatschef als "Lakaien-Präsident" bezeichnet, der mit den USA gemeinsame Sache mache. Das Außenministerium Panamas wies die Vorwürfe der Einmischung sowie die "unflätige Sprache" aus Caracas zurück.

Proteste während Parade zum Gedenken an Hugo Chavez
Venezuelas Regierung hatte am Mittwoch in Caracas eine "zivil-militärische Parade" zum Gedenken an den ersten Todestag von Hugo Chavez veranstaltet (siehe Story in der Infobox). Bei der Parade waren unter anderen auch Kubas Präsident Raul Castro sowie die Staatschefs aus Bolivien und Nicaragua, Evo Morales und Daniel Ortega, anwesend.

Örtliche Medien berichteten in Caracas von starken Polizeieinsätzen mit gepanzerten Fahrzeugen und Tränengas. Für Donnerstag und Samstag riefen Opposition und Studentengruppen zu neuen Protestaktionen auf. Im Osten der Hauptstadt wurden selbst gemachte Plakate gesehen mit dem Schriftzug "Maduro tritt zurück - sofort."

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