Gold, Silber & Co.

Investitionen in Edelmetalle: Das ist zu beachten

Wirtschaft
15.03.2014 12:00
Eine Investition in Edelmetalle ist nach wie vor für viele Anleger ein maßgeblicher Bestandteil ihrer Strategie. Aber auch klassische Sparbuch-Sparer greifen immer öfter zu einer Investition in Gold oder Silber. Was dabei zu beachten ist und wo die Risiken liegen, erfahren Sie hier.

Bei Investition in Edelmetalle ist Gold nach wie vor der Publikumsliebling, gefolgt von Silber, Platin und Palladium. Der Vorteil des Goldankaufs ist, dass für diesen in Österreich keine Steuern anfallen, bei anderen Edelmetallen schon.

Für viele Anleger ist der Hauptgrund für eine Investition in Gold seine langfristige Werthaltigkeit (auch wenn kurzfristig teils hohe Preisschwankungen auftreten können). Für Sparer sind Edelmetalle eine Form der Wertabsicherung bzw. eine Form von internationaler Währung, weshalb jene, die das "Umfallen" einer Währung befürchten, gerne zu Gold greifen. Denn Edelmetalle besitzen einen Tauschwert, sind somit nie "wertlos", wie das bei Aktien passieren kann.

Der Preis selbst richtet sich nach der geförderten Menge, dem industriellen Bedarf (Schmuckindustrie) und dem Bedarf der Zentralbanken. In Krisenzeiten steigt naturgemäß die Nachfrage nach Edelmetallen als Sachwerte. Das war speziell im Krisenjahr 2008 zu beobachten. Im März 2008 erreichte der Goldpreis erstmals einen Wert von über 1.000 US- Dollar pro Unze. Binnen sechs Jahren vervierfachte sich der Goldpreis damit nahezu. Im Jahr 2012 stand der Goldpreis schon kurz vor der 2.000-Dollar-Marke (Oktober 2012), ist davon aktuell aber nach einem schwachen Jahr 2013 wieder relativ weit entfernt (Kurs schwankt um 1.300 Dollar je Feinunze).

Diese Schwankungen sind nichts Ungewöhnliches. Der Grund hierfür liegt vorwiegend im Investitionsverhalten diverser Spekulanten, die Gewinne aus den Goldinvestments zu Geld machen.

Investitionsmöglichkeiten
Der Goldpreis wird in Dollar je Unze (28,35 Gramm) bzw. Feinunze (31,10 Gramm) angegeben. Gold wird dabei in Form von Münzen sowie Barren gehandelt. In Österreich sind Philharmoniker-Münzen sowie Dukaten gängige Münzprägungen. Die weltweit bedeutendsten Anlagemünzen sind der südafrikanische Krügerrand, der kanadische Maple Leaf sowie australische Nuggets.

Silber ist, anders als Gold, auch ein Industrierohstoff und wird von Unternehmen sehr stark nachgefragt: Etwa die Hälfte der Silbernachfrage kommt aus der Industrie. Privatanleger investieren gerne in Barren und Münzen. Der Silberpreis bewegt sich auf einem niedrigeren Niveau als der Goldpreis: im Frühjahr 2011 war der Silberpreis auf einem Höchststand von knapp 50 US-Dollar je Feinunze, er notiert derzeit bei ca. 22 US-Dollar – man erkennt daher ganz einfach, welches Risiko in diesem Investment bei kurzfristiger Betrachtung stecken kann. Beispiele berühmter Silbermünzen sind der Koala, der Silber-Philharmoniker und der Maria-Theresien-Taler.

Palladium notierte 2009 bei etwa 200 US-Dollar und steht nun bei etwa 770 US-Dollar – Schwankungsbreiten in beide Richtungen von etwa 200 US-Dollar gehören hier aber dazu. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Platin: Anfang 2009 von etwas über 1000 US-Dollar kommend, steht der Kurs aktuell bei ca. 1.400 US-Dollar – wobei im Maximum bereits knapp 1.900 US-Dollar erreicht worden waren. Wer in Edelmetalle investiert, darf daher auf dieses Geld nicht kurzfristig angewiesen sein.

Es gilt weiters, sehr genau zu unterscheiden, welche Art von Münzen gekauft wird. Anlagemünzen gehen in ihrem Wert nach dem Goldpreis, während Sonderprägungen bzw. Sammlermünzen zusätzlich von der konkreten Nachfrage sowie der Auflage und anderen, teils schwer vorhersehbaren Faktoren in ihrem Preis beeinflusst werden. Goldmünzen können in Österreich in Banken bzw. bei der Münze Österreich erstanden werden. Verhandlungen betreffend Ankaufsspesen bzw. Kursvereinbarungen sind oft möglich und zahlen sich durchaus aus.

Weiters gibt es die Möglichkeit, nicht direkt in Gold, sondern in Fonds oder Zertifikate mit dem Thema Edelmetalle zu investieren. Dabei kaufen Sie Fondsanteile bzw. Zertifikate von Unternehmen, die in Edelmetalle investieren, wie etwa Minen. Hier haben Sie den Vorteil, dass Sie sich um die Aufbewahrung des Goldes keine Gedanken machen müssen, allerdings kommt neben dem Risiko des schwankenden Preises noch das Bonitätsrisiko der Unternehmen hinzu, in die veranlagt wird. Weiters fallen Kosten für die Depotführung an.

Vorteile einer Geldanlage in Edelmetalle
Gold gilt als krisensicheres Zahlungsmittel. Immer wieder war zu beobachten, dass in Krisenzeiten der Preis stieg, da die Nachfrage meist aufgrund der Sorge vor Inflation sehr groß war. Auch fallende Dollar-Kurse führten immer wieder zu einer Investition in Edelmetalle, speziell in Gold. Gold wird als allgemein gültige Tauschwährung gehortet, um für den Fall eines Zusammenbruchs einer Währung nach wie vor zahlungsfähig zu sein und sein Vermögen zu bewahren.

Nachteile einer Investition in Edelmetalle
Edelmetalle besitzen zwar immer zumindest einen Tauschwert, allerdings darf nicht vernachlässigt werden, dass Gold genauso einen Kurs besitzt wie eine Aktie. Und der kann – wie die obigen Beispiele zeigen - steigen, aber auch sehr schnell sehr tief fallen. Und oft, wenn der Preis steigt, fällt er unmittelbar danach wieder, da Investoren, die bei niedrigeren Werten gekauft haben, das hohe Niveau ausnutzen, um Gewinne zu realisieren.

Ein Einstieg sollte daher gut überlegt werden, da es aufgrund der schwankenden Kurse sein kann, dass ein Verkauf mit einem Verlust verbunden ist. Denn steigen Sie bei einem Kurs von 1.600 ein und müssen einige Monate später zu 1.440 verkaufen, realisieren Sie einen Kursverlust von zehn Prozent.

Der Goldpreis hat sich historisch immer ziemlich stabil bewegt, seit dem Ausbrechen der Wirtschaftskrise waren allerdings teilweise extreme Kurssprünge von bis zu 25 Prozent innerhalb eines Jahres zu verzeichnen. Daher sollten nicht mehr als fünf bis maximal 15 Prozent des Vermögens in Gold bzw. Edelmetalle investiert werden. Weiters darf nicht vernachlässigt werden, dass Edelmetalle keine Zinsen abwerfen, sondern im Gegenteil oft noch Kosten für die Lagerung in einem Safe mit sich bringt. Erträge können nur im Fall steigender Kurse durch einen Verkauf erwirtschaftet werden.

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